Neue Klage gegen UBS:US-Justiz will 52.000 Kundendaten

Nach der Einigung im Steuerstreit reicht die US-Justiz eine neue Klage gegen UBS ein. Die Behörden fordern Informationen über weitere 52.000 Bank-Kunden.

Ungeachtet einer Einigung im Steuerstreit zwischen der UBS und der US-Justiz ist in Miami eine neue Klage gegen die Schweizer Großbank eingereicht worden. Darin wurden am Donnerstag Informationen über bis zu 52.000 UBS-Kunden verlangt, die ihre Konten den US-Behörden verschwiegen und damit gegen Steuergesetze verstoßen haben sollen.

Neue Klage gegen UBS: Im Visier der US-Justiz: Die Großbank UBS.

Im Visier der US-Justiz: Die Großbank UBS.

(Foto: Foto: AP)

Erst am Mittwochabend hatte sich die UBS auf Druck der USA bereiterklärt, das Bankgeheimnis etwas zu lockern und 780 Millionen Dollar (614 Millionen Euro) Strafe zu zahlen.

Die Bank wurde beschuldigt, rund 17.000 Kunden in den USA bei der Steuerhinterziehung im Umfang von 20 Milliarden Dollar geholfen zu haben. UBS-Präsident Peter Kurer erklärte, das Finanzinstitut übernehme dafür die volle Verantwortung. Mit dem Vergleich habe eine unmittelbar drohende Anklage der Bank in den USA vermieden werden können, betonte die Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA).

In der Schweiz selbst stieß die Einigung allerdings auf Wut und Unverständnis. Vertreter aus Politik und Wirtschaft äußerten große Besorgnis über das Bankgeheimnis und den Bankenplatz Schweiz. Und prompt kam es am Donnerstag doch noch zur Klage-Erhebung unter Bezug auf weitaus mehr Kunden.

Aus UBS-Kreisen verlautete dazu, der Vergleich bedeute nicht, dass jetzt die Namen aller US-Kunden preisgegeben würden. Vielmehr wolle man weiter für das Bankengeheimnis kämpfen. Ein US-Anwalt sagte dazu: "Die große Schlacht steht erst noch bevor."

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