Neubau-Serie:Kurze Wege am Perlachpark

Die Demos baut an der Irma-Uhrbach-Straße in München. Es entstehen 87 Wohnungen.

Von Sebastian Hepp

Bei neuen Wohnensembles ist oft von Stadtnähe die Rede, auch beim Irma-Uhrbach-Carré in Perlach am südöstlichen Stadtrand von München. Die Demos Wohnbau errichtet dort 83 frei finanzierte sowie vier nach dem München-Modell geförderte Eigentumswohnungen, in "privilegierter Lage", wie der Bauträger schreibt. Das Stadtzentrum ist zwar nicht leicht gleich um die Ecke, dafür aber schnell erreichbar. Laut Prospekt sind es 17 S-Bahnminuten bis zum Münchner Marienplatz und 18 U-Bahnminuten bis zum Hauptbahnhof hin, jeweils von der gut fünf Gehminuten entfernten Station Neuperlach Süd aus gerechnet. Doch die eigentliche Standortqualität des geplanten Ensembles aus fünf Häusern macht Demos Wohnbau an näherliegenden Faktoren fest, und das im wörtlichen Sinn.

So seien es bis zum Perlachpark und zum Sportzentrum zu Fuß nur fünf Minuten, bis zum Ostpark nicht mehr als zehn Minuten mit dem Fahrrad. Grundschule, Kindergarten, Gymnasium und die Europäische Schule München seien nur wenige Gehminuten entfernt.

Nicht von ungefähr habe sich der Münchner Bauträger ein Grundstück mit urbanem Umfeld ausgesucht, wie Christian Grabinger, kaufmännischer Geschäftsführer bei Demos, erläutert. "Perlach-Süd ist ein über viele Jahre gewachsener Münchner Stadtteil", sagt Grabinger, und weist auf die dort schon vorhandene Infrastruktur für den täglichen Bedarf hin. Zu dieser gehörten neben dem knapp zwei Kilometer entfernten Einkaufscenter Pep zwei Discounter, Restaurants, Ärzte und Apotheken.

Neubau-Serie: Die Wohnungen im Irma-Uhrbach-Carré werden im Durchschnitt für 7500 je Quadratmeter angeboten. Visualisierung: oh

Die Wohnungen im Irma-Uhrbach-Carré werden im Durchschnitt für 7500 je Quadratmeter angeboten. Visualisierung: oh

Mit seiner u-förmigen Gebäudestruktur und einem großen, begrünten Innenhof füge sich das Vorhaben "harmonisch in die Umgebung ein". Dass man hier auf eine gewachsene Nachbarschaft Wert legt, lässt auch die Namensgeberin für die Straße und das dort entstehende Carré vermuten: Irma Uhrbach (1938 bis 1982) war nach den Quellen zur Stadtteilhistorie die Gründerin der Nachbarschaftshilfe Perlach.

Mit dem Projekt soll eine seit langer Zeit bestehende Baulücke geschlossen werden. Das Grundstück lag seit den 1980er-Jahren brach. In Anbetracht der angespannten Lage auf dem Münchner Wohnungsmarkt hat die Stadt (beziehungsweise der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach) eine weitreichende Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans beschlossen und eine fünfgeschossige Bebauung mit einem zusätzlichen sechsten Geschoss als Terrassengeschoss zugelassen. Argument: Damit könne nicht nur viel neuer Wohnraum, sondern zugleich auch die auf diesem Grundstück maximal mögliche Anzahl an geförderten Wohnungen geschaffen werden.

Der Bebauungsplan sah nur eine viergeschossige Bebauung vor. Schon bei einem Wohnungsbauprojekt der städtischen Gewofag an der nicht weit entfernten Carl-Wery-Straße in Neuperlach wurden zwei Geschosse mehr genehmigt, weshalb in der Bezirksausschusssitzung im Juni 2016 verschiedentlich die Befürchtung geäußert worden war, solche Einzelfälle könnten zu einer flächendeckenden Nachverdichtung in Perlach und Neuperlach führen - mit der Folge,dass für die vorhandene Infrastruktur die Grenze des Verträglichen überschritten werde.

Neubau

Tausende Wohnungen und Häuser werden jedes Jahr in München und Umgebung gebaut. Das Angebot ist vielfältig. Unter der Rubrik Neubau stellen wir vor, was wo entsteht.

Beim Irma-Uhrbach-Carré werden in den sechsgeschossigen Gebäuden Ein- bis Vierzimmerwohnungen errichtet, mit Wohnflächen von 34 bis zu 105 Quadratmetern. Zu den begehrtesten Objekten dürften - neben einigen Erdgeschosswohnungen mit kleinem Privatgarten - zwei Wohnungen mit großer umlaufender Dachterrasse zählen. Die durchschnittlichen Preise für die frei finanzierten Wohnungen belaufen sich laut Grabinger auf 7500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Neben den Selbstnutzern seien auch etliche Kapitalanleger unter den bisherigen Käufern zu finden. Über 60 Prozent der Wohnungen seien derzeit noch zu haben.

Das Ensemble wird Aufzüge bis ins Dachgeschoss und eine Tiefgarage mit Mehrfachparkersystem haben, mit einer Ladestation für Elektroautos. Stellplätze kosten etwa 30 000 Euro (mit Ladestation für E-Mobilität zwischen 43 900 und 47 900 Euro), Einzelstellplätze sind nicht geplant. Für die Architektur des Irma-Uhrbach-Carrés ist die Will + Kleinen Architekten Partnerschaft mbH, München, verantwortlich. Bezugsfertig sollen die Wohnungen, die in einem einzigen Bauabschnitt errichtet werden, im Frühjahr 2019 sein.

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