Neubau:50 000 Mietwohnungen in Berlin geplant

Die kommunalen Wohnungsunternehmen und Genossenschaften wollen den Neubau in der Hauptstadt ankurbeln. So könnten vor allem vergleichsweise günstige Mietwohnungen entstehen.

Die großen Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften wollen in den nächsten zehn Jahren 50 000 Mietwohnungen in Berlin bauen. Allein in diesem Jahr planten sie Neubauinvestitionen von 561 Millionen Euro, teilte der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) kürzlich mit. Das sei mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. "Nur Neubau kann den Markt nachhaltig entlasten", sagte Verbandsvorstand Maren Kern. Sorgen machten den Mitgliedsunternehmen aber weiter steigende Baukosten. Die 360 Wohnungsunternehmen im Verband bewirtschaften in Berlin und Brandenburg 1,1 Millionen Wohnungen. In Berlin sind etwa 40 Prozent der Mietwohnungen in der Hand von BBU-Unternehmen.

Die Monatsmiete in diesen Wohnungen stieg 2014 im Schnitt um 15 Cent auf 5,43 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt sie aber weiter unter dem Mittelwert des Mietspiegels. Etwa zwei Prozent der BBU-Wohnungen in der Hauptstadt stehen derzeit leer. Erstmals seit zehn Jahren sei die Leerstandsquote damit fast stabil geblieben, sagte Kern. Umgezogen wird weiterhin wenig. Besonders in Kreuzberg und Mitte hängen die Mieter an ihren Wohnungen, durchschnittlich bleiben sie 22 Jahre. "Das sind etwa sechs Jahre mehr als im Gesamtberliner Durchschnitt", sagte Kern. Erstmals seit 1998 wollen die BBU-Unternehmen wieder mehr als eine halbe Milliarde Euro in Neubau investieren. Die durchschnittliche Neubauwohnung war zuletzt 75 Quadratmeter groß, lag in einem fünfgeschossigen Mehrfamilienhaus und wurde per Fernwärme beheizt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: