Nach Dresdner-Übernahme:Commerzbank macht sich frisch

Neuer Auftritt für die Gelben: Von der Dresdner Bank bleibt nicht viel mehr übrig als das frühere Logo. Aber auch das wird nicht einfach so übernommen.

Gelbes Band statt grünes "Band der Sympathie": Die Commerzbank gibt sich mehr als ein Jahr nach der Übernahme der Dresdner Bank ein neues Logo. Es setzt sich aus den bisherigen Marken beider Institute zusammen. Dazu kommt der Schriftzug: "Gemeinsam mehr erreichen".

Commerzbank, Foto: dpa

Neues Logo: Das alte Symbol der Commerzbank, das mit seinen Quatre Vents (vier Winden) für die vier früheren Europartner stand, wird durch das Dresdner-Band ersetzt.

(Foto: Foto: dpa)

Das grüne Band, zuweilen in Anlehnung an den früheren Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto auch Ponto-Auge genannt, ist Commerzbank-gelb, etwas runder und dreidimensional geworden. "Eine neue Bank muss auch nach außen erkennbar neue Zeichen setzen", sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing bei der Präsentation.

Die Bank lässt offen, wie das Logo interpretiert werden darf: Als Endlosband mag es Stabilität symbolisieren, als in sich gedrehtes Band Flexibilität.

Ende August 2008 hatte Deutschlands zweitgrößte Bank die angeschlagene Dresdner Bank übernommen.

Im nächsten Jahr wird die Marke Dresdner Bank schrittweise verschwinden, die Filialen tragen dann den Namen Commerzbank. Nur in Dresden heißen die Standorte weiter "Dresdner Bank" - doch mit dem neuen gelben Logo.

Neue Beschilderung ab Dezember

Die ersten neuen Schilder werden bereits im Dezember an Pilotfilialen montiert. Die Integration der Dresdner-Bank-Filialen kann früher abgeschlossen werden als erwartet. "Wir sind im zweiten Quartal 2010 mit der Umstellung fertig", sagte der für die Integration zuständige Vorstand Ulrich Sieber. "Dann kann jeder Kunde seine Kontoauszüge drucken, egal in welcher Filiale er ist." Die Zusammenlegung der Filialen werde 2011 vollzogen.

Beim Abbau der 9000 Stellen sei man im Plan, bisher wurden bereits rund 2400 der insgesamt 66.500 Arbeitsplätze gestrichen. "An der Größenordnung hat sich nichts geändert", sagte Blessing.

Für die komplizierte Integration der IT-Systeme beider Banken braucht die Commerzbank dagegen mehr Zeit: Erst im zweiten Quartal 2011 - und nicht bereits Ende 2010 - sollen alle Mitarbeiter mit einem einheitlichen System arbeiten.

Mit dem Kauf der Dresdner Bank hatte sich der gelbe Bankenriese im vergangenen Jahr übernommen und musste sich Hilfe vom Staat holen.

Mit Kapital sowie Garantien von insgesamt 18,2 Milliarden Euro sprang der Staat bei. Die Kosten für den Umbau beziffert die Commerzbank auf rund zwei Milliarden Euro - dafür verspricht sich Blessing mittelfristig ein Einsparpotenzial von fünf Milliarden Euro. Beim Investorentag am 25. November will Blessing Details zu den Synergien bekanntgeben.

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