Nach Ärger mit Bankkarten:Handel gibt Entwarnung

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Wieder problemlos shoppen: Nach dem Ärger mit Millionen von EC- und Kreditkarten müssen Verbraucher zumindest im Inland nicht mehr mit Einschränkungen rechnen.

Millionen Deutsche haben vor wenigen Tagen ihre persönliche Pleite erlebt - weil der Geldautomat streikte und partout nichts Bares ausspucken wollte oder weil beim Bezahlen mit der Karte an der Supermarktkasse keine Verbindung hergestellt werden konnte.

Der Sparkassen- und Giroverband will betroffenen Kunden die entstandenen Kosten erstatten. (Foto: Foto: ddp)

Jetzt sagt zumindest der Deutsche Sparkassen- und Giroverband leise "sorry" für das große Versagen der Sicherheitschips auf den EC- und Kreditkarten und kündigt zugleich an, den betroffenen Kunden die entstandenen Kosten zu erstatten.

Anspruch auf fehlerfreie Leistungen

Sparkassen und Landesbanken werden den Karteninhabern die Gebühren ersetzen, die dadurch entstanden sind, dass sie auf andere Zahlungsmittel ausweichen mussten", sagte Verbandspräsident Heinrich Haasis der Bild-Zeitung.

Haasis entschuldigte sich bei den Kunden für die entstandenen Unannehmlichkeiten. "Selbst wenn Verantwortlicher des Fehlers ein externes Programmierhaus ist, können Kunden von Sparkassen und Landesbanken erwarten, dass ihnen eine fehlerfreie Leistung zur Verfügung gestellt wird", sagte er weiter.

Der Bundesverband deutscher Banken teilte mit, betroffene Banken hätten ebenfalls eine Kostenerstattung angekündigt. Wer wegen des Softwarefehlers bei den Kartenchips in den ersten Tagen des Jahres nur Geld an Automaten fremder Institute bekommen konnte, solle die Gebühren dafür zurückerhalten, sagte ein Sprecher. Das Gleiche gelte für Abhebungen am Schalter oder wenn Bargeld ins Ausland transferiert werden musste.

Terminals umgerüstet

Auch der Handel atmet auf: Es gebe "Entwarnung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. Verbraucher könnten ihre EC-Karten "wieder unbesorgt an den Kassen des Handels nutzen". Die Zahlungsterminals seien seit dem vergangenen Wochenende umprogrammiert worden. Nun könnten auch die fehlerhaften Karten wieder gelesen werden. "Nur noch in wenigen Ausnahmenfällen könnte es zu vereinzelten Zahlungsabbrüchen kommen."

Im europäischen Ausland ist das Geldabheben am Automaten und das Bezahlen mit der Karte allerdings häufig noch nicht wieder möglich.

Seit dem Jahreswechsel gibt es Probleme mit rund 30 Millionen EC- und Kreditkarten in Deutschland. Chips auf den Karten können die Jahreszahl 2010 nicht richtig verarbeiten. Banken und Handel behalfen sich deswegen damit, Geldautomaten und Kartenlesegeräte an Kassen umzustellen, damit diese bei den betroffenen Karten nicht mehr die fehlerhaften Chips lesen, sondern den Magnetstreifen auf der Rückseite.

Auch ein Austausch der Karten wird geprüft. Der niederländisch-französische Chip-Hersteller Gemalto mit Sitz in Amsterdam hat bereits die Verantwortung für die Panne übernommen.

Im Video: Erste Schadenersatzforderungen werden laut. Verbraucherschützer sind empört über die Informationspolitik der Banken. Weitere Videos finden Sie hier

© sueddeutsche.de/AFP/DAPD/dpa/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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