Ein Dorf mit Blick auf die Stadt 4000 Jahre alt sind die ersten Siedlungsspuren auf Moosacher Boden. Natürlich gab's seitdem viele Veränderungen. Aber das Viertel versucht, den dörflichen Charakter zu bewahren: Für sechs Tage im Jahr beleben Dorf- und Maibaum-Fest den St.-Martins-Platz, gesellig mit Festzelt und Karussell. Nachbarn laden sich zum Grillen ein, tauschen Gartengeräte, wässern im Urlaub gegenseitig das Grundstück. Kinder spielen auf verkehrsarmen Straßen. Dazu locken die kleine Wohnanlagen, Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser mit Stauraum für Schaukel oder Sandkasten immer mehr junge Familien nach Moosach - Kinder haben Platz und ihre Eltern nur kurze Wege zur Arbeit in die Stadt. Die Bildergalerie stellt Moosachs geschätzte Wohnformen vor.
Aber wie auf dem Land fehlt auch in Moosach ein Nachtleben. Weder Kino, Theater, Bars oder Kneipen bieten Abwechslung. Der Moosacher weiß sich zu helfen. "Bezeichnend für unseren Stadtteil sind die zahlreichen Vereine", charakterisiert der Bezirksausschuss seinen politischen Wirkungskreis. Ehemalige Soldaten, Mütter, Faschingsnarren, Schachspieler, Sportler, Schützen, Feuerwehrmänner oder Kaninchenzüchter schließen sich zu eingetragenen Vereinen zusammen und tauschen regelmäßig Erfahrungen aus.
Aber anders als auf dem Land ziehen die Moosacher-Familien-Karawanen nicht durch einen nahen Wald, sondern spazieren über das Gelände des Rangierbahnhofs Nord. Rechts und links neben der 420 Meter breiten, 5 Kilometer langen Logistik-Schneise schlängeln sich Fuß- und Radwege über 15 Kilometer durchs Grün - mit Blick auf das geheimnisvolle Treiben. Wie von Geisterhand finden loklose Wagen ihr Ziel über 450 Weichen.
Zum Glück: Von den 17 Brücken aus schiebt sich die bekannte Silhouette mit Olympia-Zeltdach und Turm als Panorama in den Hintergrund und rückt Moosach nah ans Innere der Millionenstadt.
