Die Bundesregierung ist bereit, der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB erneut mit milliardenschweren Bürgschaften unter die Arme zu greifen. Wie die Süddeutsche Zeitung aus Regierungskreisen erfuhr, hat der Lenkungsausschuss des Bankenrettungsfonds Soffin den Antrag des Instituts "grundsätzlich positiv" beschieden.
IKB in Schieflage - und der Staat hilft mit milliardenschweren Bürgschaften.
(Foto: Foto: dpa)Die genaue Bürgschaftshöhe stehe aber noch nicht fest, da mit dem IKB-Mehrheitseigentümer, dem US-Finanzinvestor Lone Star, noch über eine Beteiligung an den Kapitalhilfen verhandelt werde.
Schnelle Hilfe möglich
Sollten sich Regierung und Lone Star auf eine Lastenteilung verständigen, könnten die Staatsgarantien bereits innerhalb der nächsten 14 Tage endgültig bewilligt werden. Die IKB hatte aufgrund von Liquiditätsproblemen neue Bürgschaften in Höhe von sieben Milliarden Euro beantragt. Sie hat derzeit große Mühe, sich am Finanzmarkt Kapital zu besorgen. Die Bürgschaften sollen dabei helfen.
Mit der Schieflage des Düsseldorfer Instituts, das sich massiv mit amerikanischen Schrottimmobilien verspekuliert hat, hatte vor zwei Jahren in Deutschland die Finanzkrise begonnen. Um die Bank zu retten und mögliche Schäden vom Finanzsystem abzuhalten, hat der Staat bereits zehn Milliarden Euro in das relativ kleine Geldhaus gepumpt. Die Hilfe erfolgte in Form von Garantien für die Ausgabe von Anleihen, die jetzt aufgebraucht sind, und in Form von direkten Eigenkapitalspritzen. Früherer Großaktionär der IKB war die staatliche Bank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie hat sich inzwischen aus der Bank zurückgezogen.
Das Institut wurde vergangenes Jahr an den umstrittenen Investor Lone Star verkauft, der in Deutschland für die Behandlung von Immobilieneigentümern kritisiert wurde, deren Kredite Lone Star übernommen hat. Der Kaufpreis für die IKB wird auf knapp 140 Millionen Euro geschätzt. Ursprünglich wollte der Staat einen weit höheren Verkaufspreis für das notleidende Institut erzielen.