Mietzuschuss:Wohngeld soll ab 2016 deutlich steigen

  • Von 2016 an soll der Mietzuschuss für Wohngeldempfänger deutlich steigen: in Einzelfällen um bis zu 197 Prozent.
  • Knapp 900 000 Haushalte sollen von der Wohngeldreform profitieren.
  • Bundesbauministerin Barbara Hendricks nennt die Reform einen "wichtigen Baustein für bezahlbares Wohnen".

Mehr sollen Wohngeld bekommen

Bundesbauministerin Barbara Hendricks will das Wohngeld von Januar 2016 an deutlich erhöhen. Die Beträge sollen an die Entwicklung der Einkommen und der Warmmieten in den vergangenen Jahren angepasst werden, heißt es aus dem Ministerium für Umwelt und Bau.

Demnach sollen die Miethöchstbeträge gestaffelt je nach Stadt oder Landkreis angehoben werden. Diese Höchstbeträge bestimmen, bis zu welcher Summe Mieten durch das Wohngeld bezuschusst werden. Wo die Mieten besonders stark steigen, sollen in Zukunft nun auch die Grenzen für das Wohngeld entsprechend höher liegen. Demnach sollen knapp 900 000 Haushalte von der Wohngeldreform profitieren, darunter 90 000 Haushalte, die bislang auf die Grundsicherung angewiesen waren.

Die Tabellenwerte, also der bewilligte Wohngeldbetrag, sollen sich zudem um durchschnittlich 39 Prozent erhöhen. Grund dafür sei, dass seit der letzten Reform vor sechs Jahren die Preise und die Warmmieten stark angestiegen seien.

Eigentlich bereits für 2015 angekündigt

Die Bild-Zeitung berichtet unter Berufung auf Zahlen des Bundesbauministeriums, dass in Einzelfällen das Wohngeld um bis zu 197 Prozent angehoben werden soll.

Hendricks hatte die Wohngeldreform im April 2014 eigentlich bereits für 2015 in Aussicht gestellt, im Zusammenhang mit der Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro. In der Rheinischen Post erläuterte Hendricks damals, dass wegen des Mindestlohns mehr private Haushalte aus der Hartz-IV-Grundsicherung in den Wohngeldanspruch wechseln würden.

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