Merkel: Notenbank-Schelte:Retourkutsche von Bernanke

"Ich teile ihre Ansichten nicht": US-Notenbankchef Ben Bernanke lässt sich die Kritik von Angela Merkel nicht gefallen.

US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Politik der Federal Reserve (Fed) zurückgewiesen. "Bei allem Respekt, ich teile ihre Ansichten nicht", sagte der Fed-Chef in einer Anhörung vor dem Kongress.

Ben Bernanke, AP

Teilt Angela Merkels Kritik an der Politik der Zentralbanken nicht: US-Notenbankchef Ben Bernanke.

(Foto: Foto: AP)

Die Wirtschaft der USA und der Welt, Deutschland eingeschlossen, habe der außergewöhnlichen Verzwickung einer Finanzkrise gegenüber gestanden. In so einem Fall müssten deutliche Maßnahmen sowohl auf finanzpolitischer als auch währungspolitischer Seite ergriffen werden, um Schlimmeres zu verhindern.

Merkel hatte die Vollmachten der Fed und der Bank of England für den massiven Ankauf von Staatsanleihen kritisiert. Sie beobachte dies mit "großer Skepsis", sagte die Kanzlerin. Mit Blick auf die geplanten Pfandbriefkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte sie, die Währungshüter hätten sich dem internationalen Druck etwas gebeugt.

Unterstützung für Merkel

Da die EZB bei dem bereits auf dem Rekordtief von einem Prozent angelangten Leitzins kaum noch Spielraum sieht, hat sie Pfandbriefkäufe zur Stimulierung der Wirtschaft beschlossen. Diesen Weg beschreitet die Fed in den USA schon länger.

Bernanke erklärte nun, er sei zufrieden mit den Maßnahmen der Notenbank. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Fed aus den ergriffenen Maßnahmen zu gegebener Zeit aussteigen könne, ohne dass sich daraus Konsequenzen für die Inflation ergäben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: