Die neue Meldestelle für Benzinpreise geht wohl im August an den Start - zunächst in einer Testphase. Kartellamtspräsident Andreas Mundt kündigte am Dienstag in Bonn an, "innerhalb der nächsten acht Wochen" könnten die ersten Tankstellen ihre Preisdaten an seine Behörde melden. Nach einer Prüfphase sollen die Daten dann "so schnell wie möglich" auch den Autofahrern zur Verfügung stehen, wie Mundt versprach.
Die Betreiber der mehr als 14.000 Tankstellen hierzulande müssen mit Start der Meldestelle ihre Kraftstoffpreise bei jeder Änderung und in Echtzeit übermitteln. Die Markttransparenzstelle gibt diese Angaben kostenlos an Informationsdienste für Verbraucher weiter - Autofahrer sollen die Daten dann online abrufen können.
Technisch umsetzen wird das Kartellamt diese Aufgabe mit Hilfe des Mobilität-Daten-Marktplatzes (MDM) der Bundesanstalt für Straßenwesen, wie die Behörde mitteilte. Der MDM, eingerichtet vor einem Jahr, liefert demnach verkehrsbezogene Daten in Echtzeit. Diese Infrastruktur werde nun auch für die Benzinpreis-Meldestelle genutzt. Am Dienstag informierte das Kartellamt Tankstellenbetreiber und Anbieter von Informationsdiensten, wie das System funktionieren soll.
Die Meldestelle soll den Wettbewerb zwischen den Tankstellen verschärfen. Zudem soll das Kartellamt besser gegen Kartellrechtsverstöße vorgehen können, etwa wenn Mineralölkonzerne Benzin und Diesel teurer an freie Stationen verkaufen als an eigene Tankstellen.