Managergehälter:Linke greifen Porsche-Chef an

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Porsche-Chef Wiedeking verdient und verdient und bringt Gewerkschaftsbund und Linkspartei in Rage. Sie fordern Begrenzungen wie in Japan.

Die Linkspartei und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben erneut eine Begrenzung von Mangergehältern gefordert. "Die große Koalition ist unfähig, diesem schamlosen Treiben der Manager-Selbstbedienung ein Ende zu setzen.

Das Gehalt von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking könnte auf über 100 Millionen Euro im Jahr ansteigen. (Foto: Foto: dpa)

Sie ist zu sehr mit den Spitzenmanagern verbandelt", sagte Linken-Chef Oskar Lafontaine der Berliner Zeitung. Die Linke wolle Managergehälter auf das Zwanzigfache des Durchschnittverdienstes begrenzen - so wie es in Japan üblich sei.

"Allein dieser Vorgang ist skandalös, erst recht vor dem Hintergrund, weil auch Lafontaine sehr genau weiß, dass die Gehälter von Managern von den Aufsichtsräten festgelegt werden und sie sich nicht selbst bedienen können."

Hintergrund der Forderung ist, dass Porsche-Chef Wendelin Wiedeking der BildZeitung zufolge im laufenden Geschäftsjahr zufolge angeblich mehr als 100 Millionen Euro im Jahr verdienen könnte. Porsche-Sprecher Anton Hunger sagte am Dienstag in Stuttgart, da träume ein Analyst vor sich hin, setze spekulative, durch nichts zu belegende Zahlen in die Welt und schon schlage Oskar Lafontaine auf Herrn Wiedeking ein.

Porsche gehört zu jenen Konzernen, die ihre Vorstandsvergütungen nicht nach Vorstandsmitgliedern gesondert ausweisen. In Branchenkreisen hieß es bislang, Wiedeking erhalte rund 60 Millionen Euro pro Jahr.

"Krasse Schieflage"

Beim DGB hieß es dem Blatt zufolge: Natürlich müssten Manager angemessen und gut bezahlt werden. "Aber wenn ein Manager in einem Jahr so viel verdient, wie der normale Arbeitnehmer in seinem ganzen Leben nicht erzielen kann, dann wird die krasse Schieflage klar."

FDP-Parteivize Rainer Brüderle sagte der Zeitung dagegen: "Es ist Aufgabe der Eigentümer eines Unternehmens, über die Bezahlung der Spitzenmanager zu entscheiden. Wenn ein privates Unternehmen für gute Leistung viel Geld zahlt, ist es nicht Aufgabe der Politik, das zu bewerten."

Der Staat müsse allerdings mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass die Eigentümer solche Entscheidungen auf der Hauptversammlung auch tatsächlich treffen können.

© sueddeutsche.de/AP/jkr/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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