Madoff: Vermögen sichergestellt:Eine Villa für die Geschädigten

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Um 50 Milliarden Dollar hat Bernard Madoff seine Anleger geprellt. Insolvenzverwalter Picard seziert nun die letzten Reste seines Vermögens - mit Erfolg.

Die Forderungen sind immens: Tausende Anleger fordern von dem verurteilten US-Milliardenbetrüger Bernard Madoff bis zu 50 Milliarden Dollar. Seit Wochen durchforstet Insolvenzverwalter Irving Picard nun das Vermögen des Managers - oder das, was davon noch übrig ist. Das Ziel: Die Geschädigten sollen möglichst viel von ihrem Geld zurückbekommen.

Milliardenbetrüger Madoff bleibt bis zur Urteilsverkündung in Haft - die Überreste seines Vermögens werden bereits seziert. (Foto: Foto: Reuters)

Bis zur Urteilsverkündung im Knast

Offenbar hat Picard nun schon eine stattliche Summe beisammen. Weltweit soll der Verwalter bereits eine Milliarde Dollar aus dem Madoff-Vermögen sichergestellt haben. Zuletzt habe Picard auf einem unter dem Namen "Bernard L. Madoff Investment Securities" geführten Konto in Gibraltar 75 Millionen Dollar entdeckt, teilte ein Anwalt aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters einem New Yorker Gericht mit. Zudem könnten die französischen Behörden nach seinen Angaben Madoffs Anwesen im südfranzösischen Cap d'Antibes beschlagnahmen, dessen Wert auf rund eine Million Dollar geschätzt wird.

Unterdessen bleibt der Milliardenbetrüger selbst erst einmal in Haft. Am Freitag hatte ein US-Gericht eine Forderung des ehemaligen Chefs der Technologiebörse Nasdaq zurückgewiesen, ihn bis zur Urteilsverkündung Mitte Juni freizulassen. Es bestehe Fluchtgefahr, erklärte das Berufungsgericht. Diese Entscheidung bedeutet, dass Madoff womöglich nie wieder frei sein wird. Dem 70-Jährigen droht bei der Urteilsverkündung am 16. Juni eine Strafe von insgesamt 150 Jahren Gefängnis.

Das Gericht bestätigte mit seinem Urteil einen vorherigen Gerichtsentscheid, wonach Madoff bis zur Verkündung des Strafmaßes ins Gefängnis muss und nicht gegen Zahlung einer Kaution weiter unter Hausarrest in seinem Luxusapartment leben darf.

Madoff hatte sich im größten Betrugsfall in der Geschichte der Wall Street in allen Anklagepunkten schuldig bekannt. Er räumte ein, über 20 Jahre hinweg ein gigantisches Schneeballsystem betrieben und so Tausende Anleger um bis zu 50 Milliarden Dollar geprellt zu haben. Madoff und seine Frau haben ihr Vermögen Gerichtsakten zufolge auf über 823 Millionen Dollar beziffert.

© sueddeutsche.de/AFP/Reuters/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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