Lohnentwicklung:Weniger Geld im Portemonnaie

Lesezeit: 1 min

Die Rezession und ihre Folgen: Wegen der Ausweitung der Kurzarbeit und ausbleibender Bonuszahlungen ist der Durchschnittslohn in Deutschland gesunken.

Die Finanzkrise macht sich in den Geldbeuteln der Menschen in Deutschland bemerkbar: Die drastische Ausweitung der Kurzarbeit und die häufig ausgefallenen Bonuszahlungen in der Finanzbranche haben im zweiten Quartal für einen Rückgang der Reallöhne in Deutschland gesorgt.

Der Durchschnittslohn sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Allerdings gab es nur in wenigen, dafür aber bedeutenden Branchen einen Rückgang der Löhne. Die Bruttomonatsverdienste ohne Sonderzahlungen stiegen insgesamt sogar um 0,9 Prozent.

Ein deutliches Minus von fünf Prozent gab es im verarbeitenden Gewerbe. In der Metallbranche rutschten die Verdienste um zwölf und in der Autoindustrie um 8,8 Prozent ab.

Lohnsubventionen gleichen Verluste teilweise aus

Allerdings bedeuten die Zahlen nicht automatisch derart hohe Verluste für Arbeitnehmer, weil die Verdienstausfälle teilweise vom staatlichen Kurzarbeitergeld ausgeglichen werden, das in der Statistik nicht berücksichtigt wird. Diese Lohnsubvention wird bis zu zwei Jahre gezahlt.

Weniger Lohn, nämlich 4,1 Prozent, bekamen auch Angestellte von Banken und Versicherungen. In dieser Branche gingen die Sonderzahlungen wegen der Finanzkrise um 21 Prozent zurück. Im zweiten Quartal machten die Boni noch 20 Prozent der Gesamtvergütung aus, im Vorjahresquartal waren es 24,4 Prozent.

In den meisten Branchen erhöhten sich die Verdienste. So konnten sich Beschäftigte im Bereich Erziehung und Unterricht über 5 Prozent höhere Löhne freuen.

Große Unterschiede

Auch im Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung gab es ein Plus, und zwar von 3,2 Prozent. Zwischen den Branchen gibt es deutliche Unterschiede in der Bezahlung.

Mit 4.171 Euro fällt sie im Energiesektor am höchsten aus, in der Informations- und Kommunikationsbranche sind es 4.162 Euro. Dagegen bekommen Arbeitnehmer im Gastgewerbe 1.885 Euro.

© sueddeutsche.de/AP/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: