Die Affäre um Steuerhinterziehungen über Konten in Liechtenstein erfasst immer mehr Länder. Nach Angaben aus Justizkreisen ermitteln nun auch italienische Behörden in der Sache. Verdächtigt würden etwa 400 Bürger.
Losgetreten wurde die Affäre durch die Ermittlungen in Deutschland. Inzwischen prüfen auch Behörden in den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Schweden, Griechenland, Australien und Neuseeland entsprechende Hinweise.
Seit deutsche Staatsanwälte Kunden der Liechtensteiner Bank LGT ins Visier genommen hat, wächst der Druck auf das Fürstentum, sein Bankgeheimnis internationalen Standards anzupassen und Schlupflöcher für Steuersünder zu stopfen.
Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte am 14. Februar mit Razzien begonnen. Damals durchsuchten die Fahnder auch das Haus des damaligen Post-Chefs Klaus Zumwinkel, der kurz darauf zurücktrat.
Ausgelöst wurde die Steuerfahndung auch durch die Datensammlung einer Liechtensteiner Bank, die der Bundesnachrichtendienst (BND) Regierungskreisen zufolge für 4,2 Millionen Euro gekauft hatte. Die Verwertung der Unterlagen ist nach Ansicht der Bochumer Staatsanwälte rechtlich zulässig.