Da die Rente nicht ausreichen wird, um alle laufenden Kosten zu decken, kommt dem Sicherheitsaspekt bei der Anlage hier überragende Bedeutung zu. Ein ausgeklügelter Anlagemix aus Anleihen, Aktien, Rohstoffen und offenen Immobilienfonds, wie er bei großen Vermögen sinnvoll sein kann, scheidet aus.
In Frage kommen lediglich die Anlage in Tagesgeld beziehungsweise Bundesanleihen oder der Abschluss einer privaten Rentenversicherung.
Von steuerlicher Seite gibt es Positives zu vermelden. Die Chancen stehen gut, dass die Leserin im Ruhestand vom Finanzamt eine Nichtveranlagungsbescheinigung ausgestellt bekommt. Sie muss dann weder Zinsabschlag- noch Einkommensteuern zahlen.
Bundesanleihen oder Leibrentenversicherung?
Betrachten wir beide Anlagevarianten näher: Bei Bundesanleihen kann mit einer jährlichen Rendite von vier Prozent gerechnet werden. In den nächsten fünf Jahren wächst das Kapital somit auf rund 98.000 Euro an.
Es muss berücksichtigt werden, dass bis dahin der Fiskus noch an den Erträgen partizipiert. Ab diesem Zeitpunkt stehen dann Zinsen von 3.900 Euro im Jahr beziehungsweise gut 300 Euro im Monat zur Verfügung.
Wird das Kapital über 25 Jahre verzehrt, ist eine monatliche Auszahlung von 500 Euro möglich. Ab einem Alter von 90 Jahren steht dann allerdings nur noch die - geringe - BfA-Rente zur Verfügung.
Alternativ kann eine sogenannte aufgeschobene Leibrentenversicherung abgeschlossen werden. Die Leserin könnte dann ab Alter 65 mit einer garantierten lebenslangen Rente von 370 Euro im Monat rechnen. Sofern der Versicherer die prognostizierten Überschüsse auch erwirtschaften kann, erhöht sich der Betrag auf ebenfalls 500 Euro.
Fazit: Sofern die Leserin mindestens 90 Jahre alt wird, ist die Versicherungsvariante günstiger. Der Vorteil liegt darin, dass man sich um nichts kümmern muss - Geldanlage und Auszahlungen übernimmt die Versicherung.
Der Vorteil von Tagesgeld und Bundesanleihen ist deren hohe Flexibilität. Ist beispielsweise die Waschmaschine kaputt, muss man das Geld für die neue nicht erst mühsam ansparen, sondern kauft sich einfach eine.
*)Michael Huber ist Direktor des VZ Vermögenszentrums in München.