Landesbanken:LBBW schreibt offenbar weiter Verluste

Die größte deutsche Landesbank LBBW soll auch im ersten Halbjahr wegen der Turbulenzen an den Kapitalmärkten rote Zahlen geschrieben haben.

"Das ist nicht auszuschließen", sagte eine mit der Situation vertraute Person am Montag.

Zusätzlich zur weltweiten Finanzkrise, die im zweiten Quartal anhielt, belasteten auch die beiden neuen Töchter Sachsen Bank (ehemals Sachsen LB) und Rheinland-Pfalz Bank (die bisherige Landesbank Rheinland-Pfalz) die Erträge. "Das Ergebnis war auch im zweiten Quartal eng an die Marktentwicklung gekoppelt", sagte eine andere Person.

Lage im Mai und Juni schlechter

Die LBBW wollte sich nicht zur Ertragslage im zweiten Quartal äußern.

Die Lage an den Finanzmärkten hatte sich im Mai und Juni nach einer kurzen Erholungsphase im April wieder verschlechtert.

Banken müssen ihre Vermögenswerte und Kredite in den Büchern je nach der Marktentwicklung bewerten. Wenn die Preise für die jeweiligen Papiere zurückgehen, führt das in den Bankbilanzen zu Wertberichtigungen, was sich direkt im Ergebnis niederschlagen kann.

Ungeachtet eines möglichen Halbjahresverlustes halte die LBBW am Ziel fest, bis zum Jahresende den Gewinn des Vorjahres wieder zu erreichen, sagte eine Person aus dem Umfeld der Bank.

2007 war der Gewinn um drei Viertel auf 347 Millionen Euro eingebrochen. Die Bekanntgabe der Halbjahreszahlen ist für den 28. August geplant.

Für das erste Vierteljahr 2008 hatte Bankchef Siegfried Jaschinski Ende April einen niedrigen dreistelligen Millionenverlust eingeräumt.

Die Neubewertungsrücklage, mit der Banken ihre Buchverluste ohne unmittelbare Gewinneinbußen verrechnen können, lag Mitte April bei null. Damit schlügen weitere Buchverluste voll auf die Erträge durch.

Die Eingliederung der beiden Landesbanken in Mainz und Leipzig wird Jaschinski zufolge 2008 bis zu 150 Millionen Euro verschlingen.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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