Kreditinstitute:Lehman überzieht Banken mit Klagen

Vor zwei Jahren ist Lehman kollabiert - jetzt wollen die Insolvenzverwalter Geld sehen. Insgesamt sollen drei Milliarden Dollar von Instituten wie der kanadischen Imperial Bank of Commerce oder der Deutschen Bank erstritten werden.

Viele haben Ansprüche an Lehman: Banken, Versicherungen, Unternehmen aber auch Privatleute. Sie alle wollen Geld wiedersehen, dass sie in unterschiedlicher Form der US-Bank vor der Pleite zur Verfügung gestellt hatten.

Der Tag der Insolvenz: Die Zentrale der Investmentbank Lehman Brothers in New York am 15. September 2008. (Foto: dpa)

Doch jetzt dreht Lehman den Spieß um: Das vor genau zwei Jahren zusammengebrochene Institut will mit Klagen gegen die kanadische Imperial Bank of Commerce (CIBC) und Dutzende anderer Institute mehr als drei Milliarden Dollar erstreiten.

Dieses Geld ist Lehman nach eigener Darstellung entgangen, weil andere Institute im Zuge des Bankrotts eigene Forderungen ungerechtfertigterweise über Forderungen von Lehman gestellt hätten.

Die Klagen seien am Dienstag eingereicht worden, um eine Zwei-Jahresfrist noch einzuhalten. Am 15. September 2008 hatte Lehman einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Finanzkrise das Geldhaus in Liquiditätsnöte gebracht hatte. Zu den Beklagten gehört auch die Deutsche Bank. Außerdem zählen die Bank of America, Bank of New York Mellon und US Bankcorp dazu.

Hat Lehman vor Gericht Erfolg, würde dies den Gläubigern zugutekommen, denen das Institut mehr als 600 Milliarden Dollar schuldet.

Gläubiger ohne Sicherheiten müssen früheren Angaben von Lehman zufolge Jahre warten, bis sie für jeden Dollar mit allenfalls 10,4 bis 44,2 Cent entschädigt werden. In weiteren Klagen, in denen es um andere Vorwürfe geht, verlangt Lehmann bereits elf Milliarden Dollar von der britischen Bank Barclays und 8,6 Milliarden von JP Morgan Chase.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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