Kreditanstalt für Wiederaufbau:KfW-Chefin kämpft um ihren Posten

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Ingrid Matthäus-Maier will sich nicht aus dem Amt drängen lassen - und kämpft offenbar jetzt schon um eine Vertragsverlängerung.

Angesichts der massiven Kritik aus Reihen der Union kämpft die Vorstandschefin der KfW-Bankengruppe, Ingrid Matthäus-Maier, um eine Verlängerung ihres Vertrags. Wie das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen erfuhr, hat die KfW-Vorstandssprecherin während der Krisensitzung zur Rettung der angeschlagenen IKB Mittelstandsbank die Verlängerung ihres Vertrags angesprochen.

Ingrid Matthaeus-Maier, Vorstandssprecherin der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), kämpft um ihren Posten. (Foto: Foto: ddp)

Den Kreisen zufolge erinnerte die KfW-Chefin daran, dass ihr spätestens in diesem Sommer von der Bundesregierung signalisiert werden müsse, ob sie einen weiteren Vertrag erhalte. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), die zusammen dem Verwaltungsrat der KfW vorsitzen, hätten eine solche Zusage verweigert, hieß es weiter.

Zuvor hatte der CSU-Landesgruppenvorsitzende Peter Ramsauer sich gefragt, "warum Frau Matthäus-Maier unbedingt weiter im Amt bleiben muss". Die Union kritisiert vor allem das Verhalten der KfW in Bezug auf die schwer angeschlagene IKB Deutsche Industriebank. Bund und KfW wollen das Institut auf alle Fälle retten.

Vertrag läuft noch bis 2009

Unions-Fraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen bezeichnete es jedoch als Ärgernis, dass der Steuerzahler mittlerweile immer wieder Milliarden zur Rettung öffentlich-rechtlicher Banken aufbringen müsse. Ohne ein Institut namentlich zu nennen, fragte Röttgen, welche Existenzberechtigung diese Banken noch hätten, seitdem sie wie Privatbanken Geld in internationale Geschäfte investierten und dabei Milliardenverluste erzielten. Ramsauer sagte, Röttgen habe mit seiner Kritik einem in der Union weitverbreiteten Gefühl Ausdruck verliehen.

Auch in der SPD ist die Sozialdemokratin Matthäus-Maier nicht mehr unumstritten. Allerdings wird hier auch die Amtsführung von IKB-Interimschef Günther Bräunig kritisiert, der der CDU nahesteht.

Die KfW wollte sich zur genauen Vertragslaufzeit der KfW-Vorsitzenden nicht äußern. Die Bank bestätigte lediglich, dass der Vertrag noch bis 2009 läuft. Matthäus-Maier ist seit Oktober 2006 Vorsitzende der KfW. Dem Vorstand gehört sie seit dem Jahr 1999 an.

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