Süddeutsche Zeitung

Krankenversicherung:Was Sie tun müssen, damit Ihre Kasse zahlt

Eine Krankenversicherung muss in Deutschland jeder abschließen. Soweit, so gut. Aber was muss ich als Versicherter eigentlich tun, damit meine Kasse auch zahlt?

Katarina Lukac

Gesetzlich Versicherte müssen lediglich ihre Versichertenkarte beim Arzt oder im Krankenhaus vorlegen, die über eine Verrechnungsstelle bei der Kasse abrechnen. Im Rahmen dieses so genannten Sachleistungsprinzips zahlt die Versicherung, was der Kassenarzt verordnet, ohne dass der Patient in Vorleistung zu gehen braucht oder eine Quittung zu sehen bekommt. Kritiker bemängeln die fehlende Transparenz dieses Systems, da der Patient keine Vorstellung hat von den Kosten, die er verursacht.

Privatpatienten müssen dagegen aus eigener Tasche die Arzt- und Krankenhausrechnung bezahlen und anschließend bei der Versicherung die Erstattung der Auslagen verlangen (Kostenerstattungsprinzip). Was komplizierter klingt, soll der Transparenz dienen, denn wie beim Handwerker oder Friseur bekommen die Patienten eine Rechnung von ihrem Arzt. Bestenfalls sei der Privatpatient "der mündige Bürger, der mit dem Arzt auf Augenhöhe in Dialog geht", sagt Gerd Güssler vom Marktbeobachter KVpro in Freiburg.

Bei entsprechender Organisation, etwa wenn der Patient die Erstattungsanträge nur einmal im Jahr einreicht, halte sich der Arbeitsaufwand in Grenzen, sagt Güssler. Bei vorhersehbaren größeren Eingriffen könne er sich vom Arzt vorab einen Kostenvoranschlag geben lassen und diesen im Zweifel vorab mit der Kasse besprechen.

Mit der Einführung von Praxisgebühr und Wahltarifen versuchen die gesetzlichen Kassen, die Eigenverantwortung der Versicherten zu stärken und so die Gesundheitskosten zu drücken.

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