Konto:So sparen Bankkunden beim Girokonto

Postbank

Viele Banken erhöhen ihre Gebühren fürs Girokonto

(Foto: dpa)

Die Postbank schafft das kostenlose Konto für Millionen Menschen ab, auch andere Banken erhöhen die Gebühren. Doch es gibt günstige Alternativen.

Von der Finanztip-Redaktion

Es ist bequem und aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken: das Girokonto. Der Arbeitgeber überweist das Gehalt darauf, der Onlineshop bucht nach dem Einkauf den Preis einfach ab - und die Überweisung der Miete funktioniert ebenso problemlos. Doch vor allem Filialbanken kassieren dafür oft. Gerade hat die Postbank eine Gebühr für die allermeisten Girokonten eingeführt. Auch andere Geldinstitute langen zu.

Teuer sind oft außerdem Überweisungen mit Beleg oder das bargeldlose Bezahlen im Ausland. Manche Banken verlangen darüber hinaus eine Jahresgebühr für die normale EC-Karte. Doch es gibt günstigere Alternative - auch bei den Filialkonten. Folgende Tipps helfen, ein gutes Angebot zu finden.

1. Mit dem richtigen Kontomodell lässt sich in der Filiale sparen

Banken bieten meist mehr als ein nur Kontomodell an, besonders wenn es sich um eine Filialbank handelt. Dabei passt nicht jedes Modell zu jedem Kunden. Wer sein Konto aktiv nutzt, bezahlt oft mehr bei einem Modell, bei dem alle Leistungen einzeln abgerechnet werden. Betroffen sind zum Beispiel Kunden, die häufig Geld per Beleg überweisen, öfter mal an anderen Automaten abheben sowie eine Kreditkarte zum Konto haben und diese im Ausland benutzen.

Günstiger könnte für sie ein Konto sein, das für Leistungen jeweils eine Pauschale ansetzt. Die Kontoführung kostet dann vielleicht etwas mehr, die fehlenden Einzelgebühren machen das aber oft wieder wett. Kunden können so um die 80 Euro im Jahr sparen.

2. Der Berater kann bei der Kontosuche helfen

Wer sich mit dem Preis- und Leistungsverzeichnis seiner Bank nicht auseinandersetzen will oder wer schlicht nicht so genau weiß, wie oft er im Monat Geld überweist und andere Bankgeschäfte tätigt, kann sich am Schalter bei der Suche nach einem günstigen Kontomodell helfen lassen. Die Bankmitarbeiter haben Zugriff auf die nötigen Daten. Es spricht nichts dagegen, einen Termin zu vereinbaren und den Berater die Arbeit machen zu lassen.

Sollte die Bank neue Gebühren eingeführt haben, zum Beispiel für Überweisungen per TAN aufs Handy, können Kunden nachfragen, ob es auch alternative, kostenlose Möglichkeiten gibt. Bei Überweisungen kann das zum Beispiel eine kostenlose App sein.

3. Viele Filialbanken bieten auch Online-Konten

Auch bei Banken mit Filialnetz können Kunden ihre Bankgeschäfte automatisiert erledigen. Beleghafte Überweisungen lassen sich zum Beispiel kostenlos über das SB-Terminal in der Filiale einlesen. Alternativ können Kunden auch zum Online-Konto der Filialbank wechseln. Viele Gebühren fallen dann weg - bis zu 100 Euro lassen sich in manchen Fällen so einsparen. Nachteile haben Kunden mit Online-Girokonten in der Regel nicht. Wer Fragen hat oder Beratung wünscht, kann den gewohnten Service am Bankschalter nutzen.

Wenn kostenlos doch nicht kostenlos ist

4. Girokonten bei Direktbanken kosten noch weniger

Wenn das Online-Banking bei der Hausbank ohnehin völlig ausreicht, können Kunden, die die Filiale nicht vermissen, zu einer noch preiswerteren Direktbank wechseln. Diese unterhalten keine Filialen und bezahlen weniger Mitarbeiter - einer der Gründe für ihre oft wesentlich preiswerteren Girokonten. Sollte es doch einmal Fragen oder Probleme geben, dann stehen Mitarbeiter der Bank telefonisch zur Verfügung. Das klappt in der Regel gut.

5. Kostenlos ist nicht gleich kostenlos

Wer sich nach einem günstigeren Girokonto bei einer anderen Bank umsieht, sollte genau hinschauen. Einige Institute werben mit dem "kostenlosen Girokonto" um Neukunden. Doch bei solchen Konten ist oft nur die Kontoführung umsonst. Dagegen kosten zum Beispiel Auslandsüberweisungen, Bezahlen und Abheben in Fremdwährung oder der Dispo so einiges. Auch die Kreditkarte kann manchmal bis zu 40 Euro extra kosten, die EC-Karte bis zu zehn Euro.

Selbst die Kontoführung ist bei manchen Banken nur dann kostenlos, wenn monatlich ein Gehalt in bestimmter Höhe eingeht. Ansonsten verlangen einige Banken auch dafür bis zu zehn Euro im Monat.

6. Der Computer muss sicher sein

Kunden, die Online-Banking nutzen, sollten auf die Sicherheit ihres Computers achten. Ein Virenscanner mit stets aktueller Software ist Pflicht. Technische Vorsicht hilft allerdings nicht gegen persönliche Unachtsamkeit, also dagegen, dass Kunden die Login-Daten für ihr Konto preisgeben. Landet zum Beispiel eine E-Mail im Postfach, in der die vermeintliche Bank nach den Zugangsdaten fragt, sollten Kunden diese stets löschen. Es handelt sich um eine sogenannte Phishing-Mail, die nicht wirklich von der Bank stammt. Die Absender haben es auf das Geld des Adressaten abgesehen. Banken fragen nicht in E-Mails nach Login-Daten.

7. Der Kontowechsel wird einfacher

Kunden müssen übrigens keine Sorge vor dem Aufwand beim Bankwechsel haben. Der Wechsel der Bank ist längst nicht mehr so mühevoll wie noch vor ein paar Jahren. Viele Banken bieten beim Girokonto einen digitalen Wechselservice an, der den größten Teil der Arbeit übernimmt. Spätestens vom 18. September an müssen alle Banken aufgrund einer Gesetzesänderung sogar kostenlos beim Wechseln helfen. Dem Sparen steht also nichts im Wege.

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    Der Text stammt aus dem aktuellen Newsletter von Finanztip. Er erscheint hier leicht angepasst in einer Kooperation. Finanztip ist gemeinnützig und hilft Verbrauchern bei den täglichen Finanzentscheidungen.

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