Kindersicheres Grundstück:So ein Kindergarten

Regentonne, Tümpel, Gartengerät und Pflanzenschutzmittel - was Eltern bei der kindersicheren Gestaltung des Grundstücks beachten sollten.

Sträucher, hinter denen man sich verstecken kann. Eine Regentonne, in der sich prima Steinchen versenken lassen. Und Bäume, die sich für eine Klettertour eignen: Ein Garten ist für Kinder ein schöner Abenteuerspielplatz. Doch bevor die Kleinen ins Grün geschickt werden, sollten die Eltern sich gründlich umsehen. Denn nicht jeder Garten ist wirklich kindersicher.

Garten kindersicher machen; Zwergen-Park in Trusetal

Ein Garten weckt die Neugier - damit den Kleinen nichts passiert, sollten Eltern Wasserstellen absichern und Giftpflanzen entfernen.

(Foto: AP)

"Mit Abstand die größte Gefahrenquelle sind Wasserstellen wie Teiche und Schwimmbecken, aber auch Wassertonnen", sagt Brigitte Kleinod, Gartenplanerin aus Waldems. Teiche, Tümpel und fest installierte Pools werden am besten mit einem dichten Zaun gesichert. Auf die Regentonne kommt ein schwerer, im Idealfall abschließbarer Deckel.

Gartengeräte wegschließen

Die Nummer zwei bei den Gefahrenquellen sind Gartengeräte und Chemikalien wie Pflanzenschutzmittel, Farben und Lacke. Sie dürfen nie frei herumliegen, sondern gehören an einen verschließbaren Aufbewahrungsort wie ein Gartenhaus oder ein Schuppen. Über Giftpflanzen wird zwar viel gesprochen, doch Todesfälle durch den Verzehr sind extrem selten. "Es macht keinen Sinn, alle giftigen Pflanzen aus dem Garten zu entfernen", sagt Inke Ruhe von der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder" (BAG) in Bonn.

"Doch die Eltern sollten sie kennen und den Kindern vermitteln: Es wird nur das in den Mund gesteckt, was ich dir gezeigt und erklärt habe." Eine ausführliche Übersicht über giftige Pflanzen bietet die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn (www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/pflanidx.html).

Bei Berührung Schmerz

Besonders für Kinder gefährlich ist zum Beispiel der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt. "Seine Berührung verursacht äußerst schmerzhafte Verbrennungen", sagt Silke Jürgensen vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Kiel.

Kletterbaum ernennen

Auch Brennnesseln und Dornen könnten unangenehm werden. Wirklich gefährlich seien sie jedoch nicht - die Erfahrung, dass Dornen pieken, gehöre beim Kennenlernen der Natur einfach dazu.

In der Kategorie Pflanzen gebührt auch allen größeren Gehölzen ein prüfender Blick. "Kinder werden auf jeden Fall versuchen, auf die vorhandenen Bäume im Garten zu klettern", sagt Ruhe. "Wichtig ist dabei, dass die Bäume stabil sind und das Gewicht der Kinder aushalten." In baumreichen Gärten bietet es sich an, ein besonders prachtvolles Exemplar zum Kletterbaum zu ernennen. Darunter sollte sich allerdings nicht gerade ein Steinhaufen oder eine Dornenhecke befinden.

Vorhandene Spielgeräte und Klettergerüste werden von vielen Kindern mit Begeisterung genutzt. Doch gerade ältere Geräte sollten eingehend geprüft werden. "Handelt es sich um geprüfte Geräte? Sind sie gut verankert? Gibt es Zeichen von Rost? Stehen Haken hervor oder könnten scharfe Kanten gefährlich werden?", nennt Gartenplanerin Kleinod einige Kriterien.

Einfriedung unverzichtbar

Wichtig ist auch die Einfriedung: Manch ein Nachwuchs-Fußballprofi wird seinem Ball auf die Straße nachlaufen, ohne einen Blick auf störende Autos zu verschwenden. Umgekehrt werden sich die meisten Hunde nicht darum kümmern, wo der Gehweg zu Ende ist und das Privatgrundstück beginnt. "Ein Zaun oder eine Hecke als Begrenzung des Grundstücks zum öffentlichen Raum ist deshalb gerade mit kleinen Kindern meist unverzichtbar", sagt Jürgensen. Allerdings sei auch die beste Einfriedung nur so gut wie ihr sicher schließendes Tor.

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