KfW:Notwendiger Rausschmiss

Nach der Millionen-Panne werden bei der staatseigenen KfW wohl Köpfe rollen - der Schritt ist unvermeidlich und er ist richtig.

Guido Bohsem

Die KfW-Bankengruppe, der breiten Öffentlichkeit inzwischen besser bekannt als "Deutschlands dümmste Bank", steht kurz davor, sich von zwei Vorstandsmitgliedern zu trennen.

KfW: Nach der Millionen-Überweisung an die Pleite-Bank Lehman Brothers in der Kritik: die staatseigenen KfW.

Nach der Millionen-Überweisung an die Pleite-Bank Lehman Brothers in der Kritik: die staatseigenen KfW.

(Foto: Foto: AP)

Die Männer sind verantwortlich dafür, dass die KfW 350 Millionen Euro an die schon insolvente US-Bank Lehman Brothers überwiesen hat. Sie waren es, die das einst so stolze Institut zum Gespött der internationalen Bankenwelt machten.

Steinbrücks Zeichensetzung

Unvermeidlich ist die fristlose Entlassung auch aus zwei politischen Gründen. Mit dem Rausschmiss will die Bundesregierung und allen voran Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) ein Zeichen setzen: Es soll eben nicht so sein, dass die verantwortlichen Manager nur mit einem blauen Auge davonkommen, während der Steuerzahler die Kosten ihres Versagens begleicht.

Das zweite Motiv ist grundlegender. Der Staat will nach der Beinahpleite der IKB und den riesigen Verlusten bei diversen Landesbanken alles daransetzen, die Legitimation für politisch kontrollierte Bankgeschäfte wieder zu stärken. Insbesondere für den Bund ist das Modell KfW, also Wirtschaftsförderung über ein staatliches Kreditinstitut, eindeutig zu wertvoll, um es durch Schlampigkeit und Nachlässigkeit zu gefährden. Ohne schmerzhafte Einschnitte wird dies nicht gelingen. Die Entlassungen sind nur ein erster Schritt.

Als hilfreich könnte sich dabei paradoxerweise erweisen, dass die Panne in den ersten Amtstagen des neuen KfW-Chefs passierte. Nach diesem katastrophalen Start stehen Ulrich Schröder alle Möglichkeiten offen, die Strukturen in der KfW so zu trimmen, dass die Bank bald wieder als Vorzeigeobjekt gelten kann. Er sollte diese Chance nutzen.

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