Kalk:Schrubben hilft nicht

Die weißen Ablagerungen in Küche und Bad sind hässlich und oft ziemlich hartnäckig. Wer ihnen den Kampf ansagen will, braucht eine milde Säure. Mit dem Einsatz von Essig und Essigreinigern sollte man jedoch vorsichtig sein.

Kalk kann ein Ärgernis sein. Er setzt sich an Wasserkochern und Kaffeemaschinen ab, überzieht Fliesen und Duschwände mit einem weißlich-grauen Schleier. "Je härter das Wasser, desto kalkhaltiger ist es", erklärt Elke Wieczorek vom DHB-Netzwerk Haushalt in Bonn. Und umso häufiger muss geputzt und entkalkt werden.

An Duschwänden erweist sich der Kalk oft als besonders hartnäckig. Mit normalem Reiniger und selbst mit heftigem Schrubben ist ihm nicht beizukommen. Um Kalk loszuwerden, braucht es sehr saure Reinigungsmittel. "Bei besonders kalkhaltigem Wasser reicht ein neutraler Grundreiniger mit einem pH-Wert von sieben nicht mehr aus", erklärt Jens J. Wischmann von der Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft in Bonn. "Gegen Kalkablagerungen hilft nur ein zusätzliches Reinigungsmittel auf Basis organischer Säuren mit einem pH-Wert zwischen eins und vier." Aber Vorsicht: Was Kalkstein angreift, kann auch anderen Materialien gefährlich werden. "Um sicherzugehen, sollte vor der ersten Anwendung an einer unauffälligen Stelle die Verträglichkeit geprüft werden", rät Wischmann.

Für starke Verkalkungen eignen sich Gels und Schaumreiniger besonders gut, weil sie auch an schrägen Oberflächen haften und so länger wirken können. "Allerdings darf die Einwirkzeit auch nicht zu lang sein", betont Wischmann. "Kurz vor dem Eintrocknen sollte das Mittel abgewaschen werden, um das darunterliegende Material zu schonen." Für empfindliche Oberflächen wie Armaturen taugen Sanitärreiniger, die nicht zu viel Säure haben und deshalb milder sind. Darin dürfen weder Salz-, Essig- oder Ameisensäure enthalten sein, sonst verlieren die Armaturen schnell ihren Glanz.

Letztlich hilft am besten ein ganz einfacher Tipp: "In der Dusche lässt sich Kalk durch die tägliche Pflege vermeiden", so Wischmann. "Wer es sich angewöhnt, gleich nach dem Duschen die Seifenreste abzubrausen und das Glas mit einem weichen Tuch oder einem Glasabzieher abzutrocknen, hat schon viel gewonnen. Sollten sich dennoch Kalkspuren finden, hilft auch hier ein milder Sanitärreiniger."

Kalk lagert sich auch in Kaffeemaschinen und Wasserkochern ab. Hier ist Zitronensäure die richtige Wahl, entweder in der reinen Form oder als Entkalker auf Zitronensäurebasis. "Für den Wasserkocher ist Zitronensäure als Pulver gut geeignet", findet Wieczorek. "Einfach den Dosiervorschriften entsprechend in den Kocher geben, mit Wasser aufgießen, etwas erwärmen, und schon löst sich der Kalk." Kaffeemaschinen entkalkt man dagegen am besten mit flüssiger Zitronensäure. Keinesfalls sollte man Essig und essigbasierte Reinigungsmittel benutzen. Sie greifen die Dichtungen an und bilden beim Erhitzen Dämpfe, die die Atemwege schädigen können, sagt die Expertin.

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