Süddeutsche Zeitung

Nach der Katastrophe:Ratingagentur zweifelt an Japan

Erst die USA, jetzt Japan - Standard & Poor's senkt erneut den Ausblick für eine der führenden Nationen der Weltwirtschaft. Der Grund im Falle Japans: Die immensen Kosten nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat den Ausblick für Japan heruntergestuft. Der Ausblick sei nun "negativ" und nicht mehr "stabil". Als Grund nannte die Agentur die Kosten, die zur Beseitigung der Schäden des Megaerdbebens und dem anschließenden Tsunami vom 11. März aufgebracht werden müssten. Dazu käme die bereits immense Staatsverschuldung.

Das Rating liegt weiterhin bei AA-. Wie es weitergehe, hänge vom Umgang der japanischen Regierung mit der ausufernden Verschuldung ab. Die Ratingagentur rechne mit Kosten für den Wiederaufbau zwischen 20 Billionen Yen (etwa 167 Milliarden Euro) und 50 Billionen Yen (rund 417 Milliarden Euro). Die Schäden durch das havarierte Atomkraftwerk Fukushima sind zudem kaum abzuschätzen.

Zuletzt hatte Standard & Poor's Japan Ende Januar eine schlechtere Note verpasst. Wegen der hohen Staatsverschuldung wurde die Bewertung von AA auf AA- gesenkt. Die Ratingagentur ging schon damals davon aus, dass die staatliche Verschuldung weiter steigen werde. Sie liegt bei etwa dem Doppelten der Wirtschaftsleistung und ist damit so hoch wie in keinem anderen Industriestaat.

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