Süddeutsche Zeitung

James-Bond-Produzentin:"Daniel Craig zum Hauptdarsteller zu machen, war das Beste"

Barbara Broccoli ist mit James Bond aufgewachsen - nun produziert sie die Filme. Mit der SZ spricht sie über ihren Job in einer Männer-Domäne und die Wandlung von 007.

Von Alexander Hagelüken

Agent 007 hat einen weiblichen Boss. Nein, nicht im 24sten James-Bond-Film "Spectre", der nächste Woche ins Kino kommt. In der Realität: Seit dem Tod ihres Vaters Albert steuert Barbara Broccoli als Produzentin die Milliarden-Firma 007, ein Familienbetrieb seit 50 Jahren. Und jetzt sitzt sie einem für das Interview mit der Süddeutschen Zeitung in einem Berliner Hotel gegenüber. Zeit für eine Bilanz.

Barbara Broccoli ist eine Ausnahmeerscheinung in ihrer Zunft. Sie ist eine der wenigen sehr erfolgreichen Filmproduzentinnen. Dabei findet sie, dass Frauen für den Job sehr gut geeignet sind - eben, weil sie solche Aufgaben zu Hause schon immer erfüllt hätten: "Das Geld verwalten. Das können sie oft viel besser als Männer. Schauen Sie sich Statistiken an. Ich will nicht sexistisch sein, aber es ist wahr."

Den James-Bond-Filmen wird oft vorgeworfen, unzeitgemäß und machohaft zu sein. Trotzdem kann man beobachten, dass sich, seit Barbara Broccoli die Produktion übernomen hat, die Emanzipation in die Bond-Reihe vortastet. Der Agent hatte erstmals eine weibliche Chefin, seine Sekretärin kämpft mit, statt ihn anzuhimmeln.

Broccoli sieht die Wandlungsfähigkeit der Figur darin begründet, dass Erschaffer Ian Fleming ihn in seinen 007-Romanen als komplexe Figur angelegt hat. "Jeder Bond-Darsteller hat sich daraus etwas genommen, der Zeit entsprechend", sagt Broccoli im Interview. "Daniel Craig zum Hauptdarsteller zu machen war das Beste, um Bond ins 21. Jahrhundert zu retten."

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