Süddeutsche Zeitung

Interview:Erich Sixt über seine Werbung

Die Sixt-Werbung provoziert. Was denkt Erich Sixt selbst über die Werbung?

SZ: Ohne die Werbesprüche wäre die Firma Sixt nicht geworden, was sie heute ist. Was ist denn Ihr Lieblingsspruch?

Erich Sixt: Lieber zu Sixt als zu teuer.

SZ: Haben Sie den gedichtet?

Sixt: Ja, der ist von mir.

SZ: Wo haben Sie mal richtig daneben gelegen?

Sixt: Oh, da gab es einiges. Wir haben mal geschrieben: Geht nicht in die Kirche! Fahrt in die Kirche, mit einem Auto von Sixt. Aber das haben Gläubige übelgenommen. Ach ja, und dann haben wir mal einen Porsche mit eingebeultem Kotflügel gezeigt. Darunter stand: Wir vermieten auch an Frauen. Und ganz klein stand drunter: Frauen sind erwiesenermaßen die sichersten Autofahrer.

SZ: Lustig.

Sixt: Fanden viele Frauen nicht. Was ich an empörten Briefen bekommen habe...

SZ: Und?

Sixt: Ich habe alle persönlich beantwortet.

SZ: Warum so viel Höflichkeit?

Sixt: Gute Frage.

SZ: Das Provozieren gefällt Ihnen schon ziemlich gut.

Sixt: Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Sie müssen sich die Freiheit des Denkens bewahren, Sie müssen Vergnügen haben am Widerspruch, und damit ergibt sich ja Provokation automatisch. Sie stimulieren durch provokante Thesen Reaktionen. So beginnt immer die Suche nach einem Motiv. Jede Kreativität beginnt ja damit, daß Sie die gewohnten Pfade des Denkens verlassen.

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Quelle:
SZ vom 7.3.2008/hgn
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