SZ: Wie finde ich eine gute Klimaanlage für meine Wohnung?
Günther Mertz: Das kommt vor allem auf Ihr Budget, Ihre Wohnsituation und Ihr ästhetisches Empfinden an. Mobile Kompaktgeräte sind preiswerter, verursachen aber höhere Energiekosten. Sie sehen aus wie ein Rollkoffer mit einem Schlauch, der durch einen Spalt im gekippten Fenster nach draußen führt und die Abluft nach draußen bläst. Das energetische Problem dabei ist, dass durch das offene Fenster wieder viel warme Luft in die Wohnung strömt und die Anlage dagegen ankühlen muss. Außerdem ist der Kompressor ziemlich laut.
Was gibt es für Alternativen?
Sie können sich für einen oder mehrere Räume eine feste Split-Anlage installieren. Die Inneneinheit befindet sich in der Wohnung und der Kompressor außen - im Süden gehören diese Kästen ja schon fast zum Stadtbild. Verbunden werden die Geräte mit einem gut abgedichteten Kanal in der Mauer. Die Split-Geräte sind nicht nur energieeffizienter und leistungsfähiger, man hört sie auch kaum.
Könnte ich nicht in meiner gesamten Wohnung zentral eine Klimaanlage installieren?
Sie meinen RLT-Anlagen, wie man sie in Büros, Hotels oder Einkaufszentren findet? Für die Geräte und das Luftkanalnetz braucht man viel Platz - die Geräte sind oft so groß wie ein Lkw! Für den Wohnbereich gibt es zwar kleinere zentrale Anlagen, aber auch für die muss Raum eingeplant werden - und zwar im vorhinein beim Neubau.
Mit was für Kosten muss ich rechnen?
Das hängt unter anderem von der Kühlleistung und der Energieeffizienz ab. Split-Geräte sind zunächst teurer als mobile Geräte. Sie müssen für Kauf und Installation über den Daumen gepeilt mit durchschnittlich 1000 Euro pro Raum rechnen.
Werden nach dem heißen Sommer mehr Klimaanlagen verkauft?
Dazu haben wir keine zuverlässigen Zahlen. Aber aufgrund vieler Anfragen gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach Geräten für den Wohnbereich deutlich steigt. Wir schätzen, dass derzeit etwa 200 000 Innengeräte pro Jahr verkauft werden - Tendenz steigend.