Immobilienfonds:Goldman und ein hässlicher Verlust

Die Investmentbank Goldman schien gut durch die Krise gekommen zu sein. Doch zumindest bei einem Fonds ist offenbar alles schiefgelaufen.

Probleme hatten immer nur die anderen. Während US-Banken wie Citigroup und Morgan Stanley in der Finanzkrise desaströse Geschäftsergebnisse einfuhren, kam der Konkurrent Goldman Sachs vergleichbar glimpflich durch den Finanz-Tsunami.

Zuletzt scheffelte das Institut wieder Milliardengewinne. Nun legt sich doch ein Schatten über die mächtige Bank. Denn ein Immobilienfonds von Goldman Sachs hat offenbar fast sein ganzes Vermögen von 1,8 Milliarden Dollar verloren. Davon ist nun wohl nichts mehr übrig.

Der Wert des Fonds Whitehall Street International habe Ende des Jahres nur noch 30 Millionen Dollar betragen - ein Minus von mehr als 98 Prozent, schreibt die Financial Times.

Schuld daran seien Fehlinvestitionen in den USA, Deutschland und Japan. Whitehall ist auch an der Berliner Wohnungsbaugesellschaft GSW beteiligt, die bis Ende Juni an die Börse gehen will.

Die Bank selbst schweigt zu dem Bericht. Ein Goldman-Sprecher wollte den Fall nicht kommentieren.

Als größter Anteilseigner habe die US-Bank 436 Millionen Dollar in den Whitehall-Fonds investiert gehabt, heißt es in dem Bericht der Financial Times.

Davon dürfte nun nicht mehr allzuviel übrig sein. Goldman ist mit seinen Sorgen nicht allein. Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass ein 8,8 Milliarden Dollar schwerer Immobilienfonds von Morgan Stanley möglicherweise zwei Drittel seines Werts eingebüßt hatte.

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