Immobilienberater:Junge Manager, neue Ideen

Andreas Schmalfeld

Andreas Schmalfeld ist Soziologe und seit Ende Februar Prokurist beim Hamburger Institut F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt.

(Foto: F+B Forschung und Beratung)

Warum es inzwischen mehr Mieterbefragungen gibt, erklärt der Immobilienexperte Andreas Schmalfeld.

Interview von Simone Gröneweg

Vermieter erkundigen sich immer häufiger bei Mietern. Warum, erläutert Andreas Schmalfeld, Prokurist beim Institut F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt.

SZ: Führt heutzutage jeder Vermieter Befragungen durch?

Andreas Schmalfeld: Nein. Grundsätzlich greifen mehr Wohnungsunternehmen als Privatvermieter auf diese Möglichkeit zurück, aber da ist noch deutlich Luft nach oben. Das Interesse daran steigt, denn die Immobilienbranche verändert sich. Dort vollzieht sich ein Generationswechsel. Die Ausbildungsgänge wurden professionalisiert, die Absolventen der Immobilienakademien und Universitäten bringen neue Ideen mit. Das zeigt sich bei der Unternehmenssteuerung. Die jungen Führungskräfte greifen eher auf Instrumente wie Befragungen zurück, um ihr Unternehmen auf Kundenorientierung zu trimmen.

Werden diese Instrumente regelmäßig angewendet?

Nein, da existieren große Unterschiede. Manche Vermieter führen jährlich eine Befragung durch, andere nur alle acht bis zehn Jahre. Man muss bedenken, dass die Firmen nur eine begrenzte Anzahl von Sonderprojekten bewältigen können.

Vermutlich nutzen die Befragungen eher große Gesellschaften, oder?

Das stimmt - je größer ein Unternehmen ist, desto häufiger werden Umfragen durchgeführt. Meiner Meinung macht das Ganze dann Sinn, wenn man intern die Strukturen und Kapazitäten hat, mit den Ergebnissen konkret zu arbeiten.

Was wollen die Vermieter wissen?

Einerseits geht es etwa um die Zufriedenheit mit der Wohnung, dem Treppenhaus, dem Gebäude. Dann interessiert die Unternehmen, was die Bewohner von ihrem Umfeld halten und wie sie die Miethöhe einschätzen. Darüberhinaus existieren viele weitere Themen. Dazu gehört etwa der Unterstützungsbedarf älterer Bewohner.

Werden die Erkenntnisse auch genutzt?

Wie intensiv und konsequent die Vermieter die Erkenntnisse am Ende nutzen, erfährt man von außen in der Regel nicht. Wir diskutieren die Ergebnisse meist im Nachgang in den Unternehmen und entwickeln mit den Mitarbeitern gezielte Verbesserungsvorschläge.

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