Klein, aber fein, könnte das Motto des Einzelhandels lauten. Er hat im ersten Halbjahr in den Innenstädten 391 000 Quadratmeter Fläche angemietet, deutlich weniger als in den Vorjahreszeiträumen. Dafür wurden aber mehr Abschlüsse getätigt, wie aus einer Analyse von BNP Paribas Real Estate hervorgeht. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis auf eine geringere Durchschnittsgröße pro Anmietung; diese ist im Vorjahresvergleich von 740 auf 550 Quadratmeter gesunken, heißt es bei BNP. "Angesichts der sehr begrenzten Angebotssituation in Innenstädten ist es insbesondere für den Markteintritt internationaler Retailer bedeutender, auf kleineren Flächen in Top-Lagen vertreten zu sein, als Kompromisse bei der Standortwahl einzugehen", erläutert Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services.
Die Textilbranche bleibe mit einem Anteil von knapp 30 Prozent die aktivste Nachfragergruppe in den beliebtesten Shopping-Metropolen. Spürbar an Bedeutung gewonnen habe die Systemgastronomie. Darüber hinaus seien die Top-Standorte auch stärker gefragt bei Firmen, die sich mit Körperpflege- und Gesundheitsprodukten befassten, etwa die Kosmetikunternehmen Aesop oder Lush.
Bei den Textilern zeigte sich der schwedische Modefilialist H & M besonders expansionsfreudig. Er habe sein Filialnetz im Halbjahr insbesondere in kleineren Städten ausgeweitet, stellte BNP fest. Zudem baue das Unternehmen sein Geschäft mit den Marken &other stories, COS und Weekday aus. In Standorte außerhalb der Großstädte investiere auch die amerikanische Kette TK Maxx, die verstärkt auf innerstädtische Shoppingcenter setze. Aus Frankreich hätten sich schließlich Modemarken wie ba&sh, Vilebrequin oder American Vintage neue Flächen in Innenstadtlagen gesichert.