Süddeutsche Zeitung

Hypo Real Estate:Unternehmenswert: null Euro

Ein von der Hypo Real Estate selbst beauftragtes Gutachten belegt offenbar, dass die Bank völlig wertlos ist. Trotzdem braucht die Bank wohl wieder viele Milliarden Euro.

Der staatliche Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate braucht einem Zeitungsbericht zufolge weitere Staatshilfen in Milliardenhöhe, obwohl die HRE schon jetzt nichts mehr wert sein soll. Das sei das Ergebnis eines von der Bank in Auftrag gegebenen Wertgutachtens, berichtet die Bild-Zeitung.

Der Kapitalbedarf liege bis Ende des Jahres bei bis zu sieben Milliarden Euro, berichtet das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise.

1,30 Euro für die Aktionäre

Der Bankenstützungsfonds Soffin hat bereits im Juni per Kapitalerhöhung drei Milliarden Euro frisches Geld in die HRE gesteckt und stockte im Gegenzug seinen Anteil auf 90 Prozent auf.

Auf der Hauptversammlung der Bank Mitte August warb HRE-Chef Axel Wieandt bereits beim Bund um weitere Steuergelder, ließ die Höhe des Kapitalbedarfs aber offen

Im Herbst will der Bund die verbleibenden Aktionäre aus der Bank drängen. Sie sollen 1,30 Euro je Aktie erhalten. Bei der inzwischen überwiegend staatlichen Immobilienbank Hypo Real Estate wird es nach den Worten von Finanzminister Peer Steinbrück aber wohl zu keiner Enteignung von Aktionären kommen.

"So wie es im Moment bei der HRE aussieht, wird keine Enteignung der Aktionäre nötig sein", sagte Steinbrück am Mittwoch in Berlin.

Mit seiner bereits erreichten Mehrheit von rund 90 Prozent und der Möglichkeit, die verbleibenden Altaktionäre gegen eine Entschädigung herauszudrängen, werde der Bund diese letzte Möglichkeit einer Enteignung wohl nicht nutzen müssen.

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