Hypo Real Estate:Alternativen für die Rettung

Für eine Lösung der Krise bei der Hypo Real Estate (HRE) wurden am Sonntag insgesamt vier Möglichkeiten in Betracht gezogen.

Guido Bohsem

Als wahrscheinlichste Alternative wurde in Regierungs- und in Finanzkreisen eine überarbeitete Fassung des vor einer Woche angekündigten Rettungspakets bezeichnet.

Das heißt, die Banken, Versicherer und die Bundesbank teilen sich die Kreditsumme, die sie der Hypo Real Estate (HRE) zur Verfügung stellen. Das Paket wird durch eine Bürgschaft abgesichert, die vom Bund und den Banken gegeben wird.

Krisenfonds im Gespräch

Eine Verstaatlichung der HRE, sprich eine Übernahme des Instituts durch den Bund, spielte in den Verhandlungen zunächst keine Rolle, wurde aber nicht völlig ausgeschlossen.

Gleiches galt für die Auflage eines Krisenfonds nach Vorbild der USA. Konkret würde die Regierung dann einen Geldtopf zur Verfügung stellen, der alle faulen Kredite der deutschen Banken übernimmt. Wie groß ein solcher Fonds sein müsste, ist unklar. Die Summe kann aber in den dreistelligen Milliardenbereich gehen.

Auch die Möglichkeit, die HRE durch die Finanzaufsicht BaFin schließen zu lassen, wurde nicht völlig von der Hand gewiesen. Um katastrophale Auswirkungen auf den Bankenmarkt zu verhindern, müsste die Regierung jedoch im Gegenzug eine Auffanglösung vorbereiten.

Denkbar wäre beispielsweise, eine Bürgschaft des Staates für alle Einlagen bei den Banken auszusprechen und damit dem Beispiel Irlands zu folgen, das eine Einlagengarantie von 400 Milliarden Euro bis 2010 beschlossen hatte.

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