Hungerburgbahn in Innsbruck:Frau Hadids Gespür für Eis

Die Architektin Zaha Hadid ließ sich bei der Neugestaltung der hundert Jahre alten Standseilbahntrasse von winterlicher Bergnatur inspirieren.

A. Schätzl

Die Innsbrucker Nordkettenbahnen, Ende 2007 in ihrer neuen Form für den Publikumsverkehr in Dienst gestellt, erhielten beim World Architecture Festival in Barcelona in der Unterkategorie "Transport" einen Award. Die Jury zeigte sich vor allem von der "erscheinungsbildlichen Innovation" beeindruckt.

Entworfen hat dieses Projekt das Büro der britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid. Die vier Stationen der Bahn - Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg - wurden entsprechend der spezifischen topographischen Gegebenheiten alle unterschiedlich gestaltet. Hadid ließ sich dabei von naheliegenden Naturphänomenen wie Moränen oder den Bewegungen von Gletschern und Eis inspirieren.

Die Ausführung lag in den Händen der österreichischen Firma Pagitz Metalltechnik, die sich vor allem auf Metall-Glasbau-Konstruktionen im Fassadenbau spezialisiert hat.

Die Dachkonstruktionen warten mit rund 1100 unterschiedlichen Glasgeometrien auf, Pagitz Metalltechnik entwickelte nach eigenen Angaben extra für dieses Projekt eine neue und speziell abgestimmte Befestigungstechnik.

Die Geschichte der Nordkettenbahnen reicht bis 1906 zurück, als die Hungerburg-Trasse zum ersten Mal diskutiert wurde. 1928 baute man dann die "Sektionen" 1 und 2 auf die Seegrube und das Hafelekar, wo heute noch die Panorama-Gondelbahn hinaufschwebt - jetzt sind das indes die Sektionen 2 und 3. Die Sektion 1 ist nun der Hungerburgbahn vorbehalten, mit ihren vier Stationen, die von einer Standseilbahn bedient werden.

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