HRE-Verstaatlichung:Flowers attackiert Bundesregierung

Im Streit um die Verstaatlichung der Hypo Real Estate sieht US-Investor Flowers gute Chancen auf dem Rechtsweg - und keilt gegen die Bundesregierung.

Der US-Investor Christopher Flowers zeigt sich im Streit mit der Bundesregierung um die Verstaatlichung der Hypo Real Estate siegesgewiss.

Hypo Real Estate; ddp

"Es geht auch anders": J.C. Flowers keilt gegen die Bundesregierung.

(Foto: Foto: dpa)

"Rechtsgutachten bestätigen unsere Ansicht, dass eine Enteignung gesetzwidrig ist. Wir rechnen uns gute Chancen auf dem Rechtsweg aus", sagte Flowers der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zugleich griff er die Bundesregierung scharf an: "In vielen Teilen der Welt greifen Staaten als Retter von Banken ein. Wurden hier überall die Aktionäre enteignet? Nein. Es geht auch anders."

Flowers bestritt, dass er den deutschen Staat um mehr Geld für die HRE-Aktien erpressen will. "Wir wollen keinen höheren Preis, wir wollen überhaupt keinen Steuercent, wir wollen Aktionär bleiben, uns als langfristig denkender Investor an der Sanierung beteiligen." An einem Punkt sei er mit der Bundesregierung einig, sagte Flowers. "Der Zusammenbruch der HRE wäre ein Desaster. Würde sie kippen, wäre dies mit Lehman zu vergleichen."

Flowers hatte das Übernahmeangebot des Bundes für die Hypo Real Estate am Donnerstag ausgeschlagen. Das Angebot läuft am Montag aus. Bislang wurden dem staatliche Bankenrettungsfonds Soffin 7,55 Prozent verkauft, mit den bisher schon gehaltenen 8,65 Prozent steigt der Bundesanteil damit auf 16,2 Prozent. Die Flowers-Gruppe hält 15, sein Partner Grove 5,7 Prozent.

Der Bund braucht auf der Hauptversammlung am 2. Juni eine einfache Mehrheit des anwesenden Kapitals, um per Kapitalerhöhung 90 Prozent zu übernehmen und dann die bisherigen Aktionäre aus der Bank zu drängen. Gelingt das nicht, will der Steinbrück Flowers und die übrigen Aktionäre enteignen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: