Heizungsrohre isolieren:Damit nichts verpufft

Wenn Heizungsrohre und Warmwasserleitungen durch kalte Keller laufen, kühlen sie aus - und verlieren damit teilweise zuvor erzeugte Wärme. Die verpufft ungenutzt.

Das schadet nicht nur der Umwelt und dem Geldbeutel: Es verstößt mittlerweile auch gegen Vorschriften. "Dämmen von Heizungs- und Warmwasserrohren in nichtbeheizten Räumen ist auch in Altbauten nicht nur zu empfehlen, sondern Pflicht", sagt Karin Merkel, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover. Zum Glück lässt sich eine Dämmung auch in Eigenregie vergleichsweise einfach nachrüsten.

Heizungsrohre isolieren: Heizungsrohre in nichtbeheizten Räumen müssen gedämmt werden - der Schutz sollte mindestens so dick sein, wie der Rohrdurchmesser groß ist.

Heizungsrohre in nichtbeheizten Räumen müssen gedämmt werden - der Schutz sollte mindestens so dick sein, wie der Rohrdurchmesser groß ist.

(Foto: Foto: Schierenbeck/dpa/tmn)

Festgelegt ist die Dämmpflicht zwingend in der Energie-Einsparverordnung (EnEV). Dort finden sich auch Angaben dazu, wie stark die Dämmung sein muss. Nach einer Faustregel sollte sie mindestens etwa so dick ausfallen wie der Rohrdurchmesser, heißt es bei der Deutschen Energie-Agentur (DENA) in Berlin. Besser sei aber ein doppelt so starker Durchmesser.

Messer, Bänder und Bandagen

Gedämmt werden kann mit unterschiedlichen Materialien. Angeboten werden zum Beispiel Schläuche aus Weichschaum oder Rohrschalen aus Mineralwolle, sagt Michael Pommer, Trainer bei der DIY-Academy in Köln.

Neben dem Dämmmaterial benötigt der Heimwerker ein scharfes Cuttermesser und Spezialklebeband.

Schläuche aus Weichschaum werden bei neuen Isolationen meist vor dem Verlegen auf die Rohre geschoben. Für nachträgliche Wärmedämmungen müssen die Schläuche nach Angaben der Stiftung Warentest in Berlin der Länge nach aufgeschlitzt werden. Nach dem Überstulpen auf die Heizungsrohre werden sie mit Spezialklebstoff wieder verklebt oder mit Bandagen umwickelt.

Damit nichts verpufft

Es gebe auch Materialien mit einer Art Reißverschluss-System. Diese ließen sich leichter auf verlegte Rohre stecken und zusammendrücken. Allerdings funktioniere der Verschluss in der Praxis nicht immer. Dann müsse der Dämmmantel doch geklebt oder bandagiert werden.

"Arbeit machen Bögen und Anschlussstücke, da hier der Dämmstoff an den Verlauf der Leitung angepasst werden muss", erläutert Pommer. Führt das Heizungsrohr mit einem Winkelstück um die Ecke, so werden nach Angaben des Experten die Enden der Isolierschläuche in einem Winkel von 45 Grad abgeschnitten, so dass sie zusammen einen 90- Grad-Winkel bilden, der die Eckverbindung komplett umgibt.

Ins Eingemachte

Verläuft ein Rohr in einem Bogen, werden Keile auf der einen Seite des Isolierschlauches eingeschnitten, so dass er sich dem Verlauf des Bogens anpassen kann. Hat man es im Rohrverlauf mit einem T-Stück zu tun, so wird der Isolierschlauch, der den waagerechten Teil des "T" bildet, mit einem 90-Grad-Keil in Breite des Isolierschlauches versehen. Das andere Stück wird "angespitzt", so dass es vorne einen in den Keil passenden Winkel aufweist, erklärt Pommer.

Heizungsrohre sollten laut DENA einzeln gedämmt werden. Sonst könne es passieren, dass Vor- und Rücklauf der Anlage Wärme austauschen. Damit sich in der warmen Jahreszeit kein Kondenswasser an der Außenseite des Kaltwasser-Rohres bildet, empfiehlt Pommer auch die Isolierung der Kaltwasserleitung. Denn Kondenswasser führe zu Feuchtigkeit und könne dann zur Quelle für Schimmel werden.

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