Gebühren fressen Zulagen:Die Riester-Piraten

Riester-Sparer, die Vertrags-Gebühren nicht gründlich prüfen, werden abgezockt. Doch es gibt kaum Alternativen zur Riester-Rente.

Corinna Nohn

Endlich hat die Riester-Rente den Ruf eines unverständlichen und unrentablen Finanzmonsters abgeschüttelt. Gut 11,5 Millionen Deutsche legen ihr Geld mittlerweile nach dem Prinzip "steuerfrei ansparen und Zulagen kassieren" an.

Gebühren fressen Zulagen: "Endlich hat die Riester-Rente den Ruf eines unverständlichen und unrentablen Finanzmonsters abgeschüttelt."

"Endlich hat die Riester-Rente den Ruf eines unverständlichen und unrentablen Finanzmonsters abgeschüttelt."

(Foto: Foto: dpa)

Auf Kosten des Staates

Aber Moment mal - "Kosten fressen Förderung", warnen nun Verbraucherschützer. Viele Verträge seien zu teuer, unterm Strich zehrten die Kosten bisweilen gar das Dreifache der staatlichen Förderung auf. Ist die Riester-Rente also nichts mehr als eine milliardenschwere Subventionsmaschine für Banken, Versicherer und Fondsgesellschaften?

Die Gefahr bei staatlichen Zuschüssen ist groß, dass jemand das System ausschlachtet und abkassiert. Doch nun den Schluss zu ziehen, die ganze Riester-Idee tauge nichts, wäre voreilig.

Nicht alle über einen Kamm scheren

Zum einen gibt es durchaus Angebote zu akzeptablen Kosten. Und Gebühren sind notwendig, schließlich wollen gute Anlageexperten entsprechend entlohnt werden.

Zum zweiten gibt es kaum Alternativen: Viele Anleger, die sich schon bei der Wahl des richtigen Riester-Produkts schwertun, verwirrt der Dschungel von anderen Versicherungen, Sparplänen und Investmentfonds vollends.

Drittens fallen auch dort teilweise versteckte, unverschämt hohe Gebühren an. Und dass die Verbraucher angesichts sinkender staatlicher Renten zusätzlich vorsorgen müssen, versteht sich von selbst.

Es ist falsch, alle Riester-Verträge über einen Kamm zu scheren. Doch die Vorsorgewilligen müssen sich bemühen, die guten Produkte zu finden. Das heißt: nicht einfach zur Hausbank rennen, die nur die eigene Palette feilbietet, sondern Testergebnisse studieren, Angebote vergleichen und kritisch nachfragen. Der Aufwand zahlt sich aus.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: