Süddeutsche Zeitung

Gaspreise:Versorger im Check

Die Gaspreise sinken - noch. Denn Fachleute erwarten schon bald eine Trendwende. sueddeutsche.de zeigt, welche Anbieter im Preis-Leistungs-Check besonders gut abschneiden. Mit Tabelle.

M. Völklein

Gaskunden können sich freuen: Erneut haben einige Gasversorger angekündigt, ihre Preise zu senken. Zu den Stichtagen 1. September beziehungsweise 1. Oktober haben bundesweit 98-Unternehmen eine Preissenkung angekündigt, ermittelte das Vergleichsportal Check24.de. Im Durchschnitt gehen die Versorger mit den Gaspreisen um 8,43 Prozent herunter (bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden). Unter den Senkern sind auch einige Großversorger wie Eon und die Berliner Gasag.

Allerdings warnen einige Beobachter: In den kommenden Monaten könnten die Versorgungsunternehmen für Gas wieder höhere Preise verlangen. So sagt zum Beispiel Roland Pause, Energiefachmann bei der Verbraucherzentrale Sachsen: "Diese Preise werden nicht ewig Bestand haben." Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin rechnet mit einer Erhöhung im Winter um sogar mehr als 25 Prozent. Sie ist sich sicher, dass der Preis für Rohöl an den Weltmärkten in den nächsten Monaten wieder steigen wird - und da der Gas- an den Ölpreis gekoppelt ist, dürfte auch Gas teurer werden. "In den vergangenen Jahren hatten wir immer Preiserhöhungen im Winter", ergänzt Pause.

Finger weg von Bedingungen

Der Verbraucherschützer aus Dresden rät den Gaskunden daher, die günstigen Preise jetzt zu nutzen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln: "Sinnvoll ist es, einen Gasanbieter mit niedrigem Preisniveau zu wählen, der gegebenenfalls auch eine Preisgarantie bietet", sagt Pause. Auch der baden-württembergische Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) rief die Kunden zum Wechsel auf. Im Durchschnitt könnten sie so pro Haushalt und Jahr 170 Euro sparen, ergab eine Studie des Vergleichsportals Verivox.de.

Allerdings sollten Wechselwillige die Finger lassen von Angeboten, bei denen der Vertrag an bestimmte Bedingungen gekoppelt ist, rät Pause. Wer sich auf Vorkasse einlässt, und der Anbieter geht pleite, verliert in der Regel sein Geld. Zudem sollte die Vertragslaufzeit nicht länger als ein Jahr betragen. Gepaart mit einer relativ kurzen Kündigungsfrist kann der Kunde so auf künftige Preisänderungen reagieren und den Anbieter gegebenenfalls erneut wechseln.

In einer Studie hat Verivox die 100 wichtigsten Versorger einem Preis-Leistungstest ausgesetzt. Darin wurden Vertragsbedingungen, Servicequalität sowie die Preise der Anbieter verglichen. Welcher Versorger hierbei am besten abschnitt, sehen Sie selbst. Die Ergebnisse zum Download finden Sie rechts unter "Mehr zum Thema".

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