Finanztest: Bauversicherungen:Die besten Angebote für Bauherren

Bauherren brauchen Versicherungs­schutz - und können dabei viel Geld sparen: Die Preis­unter­schiede bei Bauherren­haftpflicht- und Bauleistungs­versicherungen sind enorm. Welche Versicherungen sinnvoll sind.

Bauherren tragen viel Verantwortung. Auch wenn sie einen Architekten, Bauunternehmer oder Bauhandwerker beauftragen, können Häuslebauer immer zur Verantwortung gezogen werden. Schließlich haben sie das Bauvorhaben veranlasst. Deshalb ist zumindest eine Bauherren-Haftpflichtversicherung unbedingt notwendig.

Hausbau - Eigenheim

Bauherren können immer zur Verantwortung gezogen werden.

(Foto: dpa)

Sie schützt Bauherren vor Ansprüchen auf Schadenersatz, wenn Dritte auf der Baustelle zu Schaden kommen. Werden Menschen verletzt, können die Schadenersatzansprüche im schlimmsten Fall in die Millionenhöhe gehen: Arzt-, Krankenhaus- und Pflegekosten, Verdienstausfall, Schmerzensgeld und möglicher­weise eine lebenslange Rente für die Opfer oder Hinterbliebenen.

Der Beitrag für die Versicherung richtet sich nach der Höhe der Bausumme. Die Preisunterschiede sind enorm. Beispiel: Für eine Bauherrenhaftpflicht bei einer Bausumme von 250.000 Euro verlangt der günstigste Versicherer Huk-Coburg Allgemeine einmalig 98 Euro, die Allianz dagegen 315 Euro.

Die Leistungen sind vergleichbar. Kommen Dritte zu Schaden, sind sie darüber bis zu 15 Millionen Euro Versiche­rungssumme geschützt. 9 der 40 untersuchten Versicherer bieten ohne Mehrbeitrag einen Rundum­schutz, der auch Sachschäden umfasst, die etwa durch die allmähliche Einwirkung von Feuchtigkeit, Senkung des Grundstücks oder Erdrutsch verursacht werden.

Privathaftpflicht kann ausreichen

Für den Umbau oder Ausbau einer Immobilie in Eigenleistung, etwa einen Dachausbau, ist meist keine spezielle Bauherren-Haftpflichtversicherung nötig. Viele Privathaftpflichtversicherungen decken auch kleinere Bauvorhaben mit ab. Je nach Police greift der Schutz bis zu einer Bausumme von 25.000 Euro, 100.000 Euro oder sogar unbegrenzt.

Geht es nicht um Schäden, die andere er­leiden, sondern um solche am eigenen Bau, kommt die Bauleistungsversicherung ins Spiel. Sie hilft beispielsweise, wenn ein Sturm das Mauerwerk einreißt, eine Überschwemmung die Bausubstanz beschädigt oder Diebe bereits eingebaute Heizkörper oder Türen mitnehmen. Ohne finanzielle Rücklagen kann ein größerer Schaden unter Umständen dann den ganzen Finan­zie­rungs­plan für das Bauvorhaben durcheinander bringen. Der Diebstahl von Baumaterialien oder Werkzeugen ist allerdings nie mitversichert. Dieses Risiko übernimmt kein Versicherer. Auch Schäden durch normale Witterungseinflüsse sind durch die Police nicht gedeckt.

Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion sind ebenfalls nicht durch die Bauleistungsversicherung gedeckt. Für solche Fälle müssen sich Bauherren extra versichern. Sie benötigen eine Feuerrohbauver­sicherung, die einspringt, wenn der Rohbau durch einen Brand be­schädigt wird. Bauherren können auch zum Baubeginn direkt eine Wohngebäudeversicherung abschließen, in der eine Feuerrohbau­versicherung beitragsfrei enthalten ist.

Nach der Bauzeit ändert sich der Versicherungsbedarf. Für die fertige Immobilie ist eine Wohngebäudeversicherung sehr sinnvoll. Wer einen über- oder unterirdischen Öltank auf dem Grundstück hat, sollte unbedingt eine Gewässerschadenhaftpflicht-Versicherung abschließen. Sie zahlt, wenn Grundwasser oder Erdreich durch Heizöl verschmutzt wird.

Die Tipps für Bauherren auf einen Blick.

Welche Policen rund ums Haus sinnvoll sind, zeigt diese Tabelle.

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