Finanztest: Banksparpläne:Riestern lohnt sich

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Die Riester-Banksparpläne bieten derzeit wenig Zinsen. Dennoch: Diese Form der Geldanlage ist eine ideale Altersvorsorge für fast jeden. Die Unterschiede sind allerdings groß.

Die Zinsen von Riester-Banksparplänen machen zurzeit wenig her. Doch Finanztest untersucht 65 Angebote und entdeckt: Riester-Banksparpläne ­bleiben eine ideale Altersvorsorge für fast jeden. Staatliche Förderung sorgt dafür, dass selbst ein schlechter Vertrag meist mehr Gewinn bringt als eine ungeförderte Altersvorsorge. Und die Unterschiede sind gewaltig.

Riester-Rente ganz weit vorn: Finanztest nennt die besten Sparverträge für jedes Alter. (Foto: dpa)

Mehr als 10.000 Euro Differenz

Zwischen den besten Sparplänen, zum Beispiel von der Sparkasse Detmold, der Landsparkasse Schenefeld oder der Volksbank Gronau-Ahaus und den Schlusslichtern des Tests liegt mehr als ein Prozent Renditeerwartung. In der Konsequenz heißt das: Kunden können aus einem guten Sparplan im Vergleich zu einem schlechten bei einer Laufzeit von 25 Jahren mehr als 10.000 Euro zusätzlich herausholen.

Viele Pluspunkte für Banksparpläne

Riester-Banksparpläne sind flexibel, kostengünstig und leicht zu verstehen. Langfristig stimmen auch die Renditeaussichten der Riester-Banksparpläne. Das aktuelle Zinsniveau ist kein Maßstab für die Ewigkeit. Steigt das Zinsniveau, steigt auch die Verzinsung der Banksparpläne.

Mustervertrag als Maßstab

Über die Höhe der Erträge eines Sparplans über 15 oder gar 35 Jahre lässt sich keine Prognose abgeben, da sein Zins von der allgemeinen Zinsentwicklung abhängt. Maßstab im Test ist stattdessen, wie hoch der Renditeabstand zum Mustervertrag ausfällt. Den Mustervertrag haben die Experten von Finanztest so konstruiert, dass die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen ohne Abzug von Kosten direkt an den Sparer gehen. Finanztest hält Sparpläne mit einem Renditeabstand unter 0,5 Prozentpunkten für sehr empfehlenswert, aber auch ein Abstand bis maximal 1 Prozentpunkt ist akzeptabel.

Auf den Vergleichszins achten

Allein auf die aktuellen Zinsen für Riester-Banksparpläne zu schielen, hat keinen Sinn. Einige Banken bieten zwar eine Zwei vor dem Komma. Ein höherer Anfangszins ist aber nicht gleichbedeutend mit einem besseren Angebot. Entscheidend ist, welcher Vergleichszins hinter dem Sparplan steht. Von ihm hängt dann die Zinsentwicklung des Vertrags ab.

Umlaufrendite so niedrig wie nie

Die meisten Volks- und Raiffeisenbanken ziehen als Vergleichszins die Umlaufrendite heran. Sie fasst das Zinsniveau von Bundeswertpapieren unterschiedlicher Laufzeiten zusammen und wird börsentäglich ermittelt. Zurzeit liegt die Umlaufrendite mit etwa 2 Prozent so niedrig wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Riester-Sparer mit solchen Verträgen erhalten deshalb im Moment weit unter 2 Prozent.

Sollte die Umlaufrendite wieder steigen, folgt aber auch der Zins der Riester-Sparer schnell. Die aktuelle Verzinsung mancher Sparpläne von Sparkassen ist höher, weil in ihren Vergleichszinsen das höhere Zinsniveau der Vergangenheit nachwirkt. Genauso wird später das heute niedrige Zinsniveau nachwirken. Wer davon überzeugt ist, dass die Zinsen mittelfristig steigen, ist deshalb mit einem Umlaufrendite-Sparplan besser bedient.

Die Finanztest-Tipps zeigen, was noch alles beachtet werden muss.

Die Finanztest-Tabelle weist aus, welche Verträge für welches Alter am besten sind.

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