Finanzkrise:Notenbank pumpt 63 Milliarden Euro in den Markt

Die britische Notenbank nimmt den Banken faule Hypothekenkredite im Wert von 63 Milliarden Euro ab - ein noch nie dagewesenes Hilfspaket, das sich sogar noch verdoppeln könnte.

In der Kreditkrise springt die Englische Notenbank mit einem Nothilfepaket in noch nie dagewesener Höhe ein. Die Bank of England werde den Banken des Landes schwer verkäufliche Hypothekenkredite im Wert von 50 Milliarden Pfund (63 Mrd Euro) abnehmen, teilte das Institut am Montag in London mit.

Finanzkrise: Erleichterung bei Bankern - die britische Notenbank pumpt 63 Milliarden Euro in den Hypothekenmarkt.

Erleichterung bei Bankern - die britische Notenbank pumpt 63 Milliarden Euro in den Hypothekenmarkt.

(Foto: Foto: afp)

Dabei könnten die Banken potenziell riskante Hypothekenkredite vorübergehend gegen - sicherere - Staatsanleihen eintauschen. Die britischen Banken, die sich seit der US-Immobilienkrise untereinander kaum noch Geld leihen, sollen dadurch wieder Zugang zu frischem Geld bekommen.

Medien berichteten, dass sich die Höhe der Finanzspritze zur Stützung des heimischen Hypothekenmarkts sogar auf 100 Milliarden Pfund verdoppeln könnte, falls die Maßnahme nicht den gewünschten Effekt hätte.

Vertrauen zwischen den Banken soll wieder hergestellt werden

Das Vorhaben ist nahezu identisch mit einem Programm, das in den USA im März vorgestellt wurde. Hinter dem Plan steckt der Gedanke, dass sich die Banken untereinander wieder mehr Geld zu günstigeren Zinsen leihen könnten. Zudem könnte eine Umsetzung bedeuten, dass die Bank of England die Zinsen nicht so drastisch senken muss wie an den Finanzmärkten bislang erwartet.

Regierung und Notenbank stehen seit Monaten unter Druck, gegen die Hypothekenkrise vorzugehen, da die Banken den Bürgern nicht mehr so gute Konditionen für Hypothekenkredite gewähren. Die Bankenkrise droht außerdem die Wirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen und ist mitverantwortlich für einen Ansehensverlust von Premierminister Gordon Brown.

Die Opposition kritisierte, dass nun der Steuerzahler für die Risiken der Großbanken aufkommen müsse. Finanzminister Alistair Darling kündigte für Montagnachmittag eine Erklärung im Parlament an.

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