14. September 2008: Der Sonntag wird in die Geschichtsbücher der Wall Street eingehen: Innerhalb von wenigen Stunden wird die gesamte US-Finanzbranche radikal durchgeschleudert - und dieses Mal ist die Krise mit dem Namen einer Traditionsbank verbunden. Lehman Brothers steht vor dem Kollaps. Dringend benötigt die Investmentbank frisches Geld, händeringend sucht sie nach einem Käufer. Sogar von der Zerschlagung ist die Rede.
Es hilft nichts. Die Bank of America, lange im Gespräch als Bankenretter, verleibt sich den Lehman-Konkurrenten Merrill Lynch ein. Auch die britische Barclays-Bank springt ab. Kein Käufer findet sich für das angeschlagene Institut. Am Morgen des 15. September muss Lehman Brothers Gläubigerschutz beantragen. Die Bank, die seit Februar 88 Prozent ihres Wertes verloren hatte, steht vor dem Aus.
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