Die Finanzkrise belastet die Commerzbank stärker als bislang angenommen. Im Zeitraum von Januar bis Ende März brach der Überschuss des Instituts wegen weiterer Abschreibungen infolge der Finanzkrise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 54 Prozent auf 280 Millionen Euro ein. Vor Steuern verdiente die Commerzbank 410 Millionen Euro - nach 908 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Die Finanzkrise schüttelt auch die Commerzbank durch: Im ersten Quartal brach der Gewinn um 54 Prozent ein.
(Foto: Foto: AP)Somit lassen sich auch die ehrgeizigen Jahresziele von Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller nicht mehr erreichen. Daher nahm die Bank ihre Prognose für das Gesamtjahr zurück. "Es dürfte aus heutiger Sicht sehr schwer werden, das gute Ergebnis des Vorjahres wieder zu erreichen", sagte Vorstandschef Müller.
Bislang hatte die Commerzbank angepeilt, den Rekordüberschuss des Vorjahres von 1,92 Milliarden Euro wieder zu erreichen oder gar zu übertreffen, wenn sich die Märkte nicht gravierend verschlechtern. An ihren mittelfristigen Zielen bis 2010 hält die Bank dagegen fest.
Alleine im ersten Quartal des Jahres musste die Commerzbank Wertkorrekturen in Höhe von 244 Millionen Euro vornehmen. Im Zusammenhang mit der Krise hatte Deutschlands zweitgrößte Bank bereits im vergangenen Jahr 583 Millionen Euro abgeschrieben. Mittelstand und Privatkunden seien dagegen weiterhin "verlässliche Ertragsbringer", teilte die Bank mit.
Trotz des Ergebniseinbruchs steht die Commerzbank im Vergleich zu ihren Wettbewerbern noch gut da. Die Deutsche Bank rutschte wegen Milliardenabschreibungen im Auftaktquartal erstmals seit fünf Jahren in die Verlustzone. Auch bei der zur Allianz gehörenden Dresdner Bank schlugen allein von Januar bis März Wertberichtigungen von fast einer Milliarde Euro zu Buche.