Finanzhilfen:Griechenland bedrängt Europäer

Kein Geld vom IWF: Griechenland will die Krise auf europäischem Weg lösen, sagt Staatschef Papandreou. Und feuert wieder gegen Deutschland.

Griechenland bevorzugt eine Lösung seiner Schuldenkrise ohne Einschaltung des internationalen Währungsfonds (IWF).

Ministerpräsident Giorgos Papandreou hofft, dass Griechenland die Hilfe des IWF nicht Anspruch nehmen müsse, sagte er im Europaparlament. Griechenland werde seinen Verpflichtungen beim Abbau der Schulden nachkommen.

Auch die Debatte um Entschädigungszahlungen für deutsche Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg bleibt für Papandreou weiter auf der Agenda: "Das ist ein offenes Thema", sagte der Grieche.

"Wir suchen keinen Sündenbock."

"Aber es ist nicht ratsam, das jetzt auf den Tisch zu bringen." Das Thema würde die Debatte nur verwässern und das Signal aussenden, dass Griechenland nicht zu den nötigen Reform- und Sparschritten bereit sein könne. "Wir suchen keinen Sündenbock."

Die Bundesregierung hat die Vorwürfe bereits mehrfach zurückgewiesen. Berlin verweist dabei unter anderem auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953 und die Zwei-plus-Vier-Verträge, mit denenalle Reparationsforderungen für erledigt erklärt worden seien.

Dennoch sind weitere Reparationen immer wieder Thema in Griechenland. Zuletzt hatte Vize-Regierungschef Theodoros Pangalos Deutschland vorgeworfen, im Zweiten Weltkrieg griechisches Gold gestohlen und damit die Wirtschaft ruiniert zu haben. Der damalige Bundespräsident Johannes Rau hatte im Jahr 2000 eine symbolische Geste Deutschlands angeregt.

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