Finanzen kompakt:WestLB - Chinesen winken ab

Auch aus Fernost darf sich die WestLB keine Hilfe erwarten: Die China Development Bank stellt klar, dass sie nicht einsteigen wird. Außerdem: Der Ölpreis hält sich über 100 Euro. Das Wichtigste in Kürze.

Was wird aus der WestLB? Die China Development Bank (CDB) hat kein Interesse an einem Einstieg bei der angeschlagenen Landesbank. Ein Sprecher der Staatsbank sagte in Peking: "Die China Development Bank nimmt nicht an dem Bieterverfahren teil."

Er reagierte damit nach Angaben der CDB-Webseite auf Presseberichte, dass das Finanzinstitut zu den vier Bietern in dem Verkaufsprozess für die Landesbank gehöre.

Das Wall Street Journal hatte zuvor noch die amerikanischen Investmentgesellschaften Blackstone Group, Apollo Global Management und J.C.Flowers & Co. als Kaufinteressenten genannt.

Bei der Suche nach einem neuen Eigentümer hatten vier potenzielle Bieter Einblick in die Bücher der Landesbank bekommen.

Bis zum 11. Februar sollen konkrete Angebote für die Bank als Ganzes vorgelegt werden. In den vergangenen Wochen war in unbestätigten Berichten immer wieder die China Development Bank als einer der potentiellen Interessenten genannt worden. Die Chinesen kooperieren bereits mit der HSH Nordbank.

Noch eine Ratingagentur stuft Ägypten wegen Unruhen herab

Wegen der Unruhen in Ägypten hat nach Moody´s auch die Ratingagentur Standard & Poor´s die Kreditwürdigkeit des arabischen Landes herabgestuft.

Eine Zuspitzung der politischen Krise könnte innerhalb von drei Monaten zu einer weiteren Senkung um mehr als eine Stufe führen, teilten die Bonitätswächter mit. S&P senkte das langfristige Rating innerhalb des mittleren Bereichs um eine Note auf BB von zuvor BB+. Der Ausblick sei negativ.

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo versuchte die Opposition am Dienstag mit einem "Marsch der Millionen" Präsident Husni Mubarak zum Rücktritt zu bewegen.

Brent-Ölpreis hält sich über 100 Dollar

Die Ölpreise haben sich am Dienstag auf hohem Niveau gehalten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im März kostete am Morgen 100,62 Dollar. Das waren 39 Cent weniger als am Montag.

Zu Wochenbeginn war der Brent-Preis erstmals seit 28 Monaten über die Marke von 100 Dollar geklettert. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg am Morgen um sechs Cent auf 92,25 Dollar.

BayernLB zieht in USA wegen Hypothekenpapieren vor Gericht

Die BayernLB sieht sich beim Kauf eines verbrieften Hypothekenkredits (CDOs) getäuscht und zieht in den USA vor Gericht. Die Landesbank reichte Klage gegen die Investmentfirma Aladdin Capital Management ein und forderte Schadenersatz von mindestens 60 Millionen Dollar, wie aus Unterlagen hervorgeht, die bei einem New Yorker Bezirksgericht eingereicht wurden.

Im Kern werden Aladdin darin Bewertungsfehler vorgeworfen. Die Firma habe das Wertpapierkonstrukt fälschlicherweise als sicheres Investment verkauft, dabei seien der BayernLB Verluste entstanden. Aladdin habe rücksichtslos und fahrlässig gehandelt.

Von Aladdin war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Auch andere Institute waren im Zuge der Finanzkrise in Verruf geraten. So warf die US-Börsenaufsicht SEC der Investmentbank Goldman Sachs Betrug bei der Vermarktung von verbrieften Hypothekenkrediten vor. Die Bank soll demnach den Käufern wichtige Informationen über das komplexe Finanzprodukt verschwiegen haben. Eine ganze Reihe deutscher Banken hatte zu den Boomzeiten auf dem US-Immobilienmarkt in riskante Hypothekenpapiere investiert. Es lockte die Hoffnung auf satte Renditen. Als immer mehr Hypotheken ausfielen und der Markt zusammenbrach, fühlten sich die Investoren betrogen.

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