Finanzen kompakt:Millionen für Springer-Aktien

Axel-Springer-Chef Döpfner verdient prächtig mit dem Verkauf von Aktien. Moody's prüft eine weitere Senkung der Kreditwürdigkeit Spaniens. Und: Die Fed hält eisern an ihrer Politik des billigen Geldes fest. Das Wichtigste in Kürze.

Ein großer Aktienverkauf macht Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner um einige Millionen reicher. Döpfner habe gut 73.000 Springer-Aktien verkauft und damit insgesamt 8,6 Millionen Euro erlöst, teilte der Berliner Verlag mit. Die Titel stammten aus einem seit 2004 laufenden Aktienoptionsprogramm, das nun ausläuft. Döpfner habe sich aber nicht von all seinen Anteilsscheinen getrennt, sondern bleibe noch weiter beteiligt.

Springer-Vorstandschef Döpfner mit Leo-Baeck-Medaille ausgezeichnet

Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner verdient mit einem Aktienverkauf 8,6 Millionen Euro.

(Foto: dpa)

Auch zwei weitere der insgesamt vier Springer-Vorstände haben den Kursanstieg der letzten Monate genutzt, um Kasse zu machen. Andreas Wiele, zuständig für die Bild und die Zeitschriften, sowie Technik-Vorstand Rudolf Knepper haben mit Aktienverkäufen jeweils 5,7 Millionen Euro eingenommen. Die drei Manager haben zu einem Kurs von 117,43 Euro verkauft. Anfang des Jahres hatten die Springer-Scheine noch 75 Euro gekostet.

Moody's prüft erneut Spaniens Kreditwürdigkeit

Die Ratingagentur Moody's prüft nur zweieinhalb Monate nach der letzten Herabstufung eine weitere Senkung der Kreditwürdigkeit Spaniens. Die aktuelle Ratingnote von "Aa1" werde auf eine zusätzliche Herabstufung geprüft, teilte Moody's mit. Erst Ende September hatte die Agentur dem hoch verschuldeten Spanien die Bestnote "AAA" entzogen und den Ausblick auf stabil gesetzt. Normalerweise deutet dies darauf hin, dass mittelfristig keine weitere Abwertung droht. Moody's begründet die Prüfung zum einen mit dem hohen Finanzbedarf Spaniens in dem aktuell schwierigen Marktumfeld.

Zudem verweist Moody's auf die Möglichkeit zusätzlicher Belastungen des Staatshaushalts, sollte die Rekapitalisierung der heimischen Banken größer als erwartet ausfallen. Auch sieht die Agentur Risiken in dem eingeschlagenen Konsolidierungskurs der Regierung, nicht zuletzt wegen des begrenzten Einflusses der Zentralregierung auf die Haushalte der einzelnen Regionen.

Mit einem Antrag auf Hilfen aus dem von Europäischer Union und dem Internationalen Währungsfonds getragenen Rettungsfonds EFSF durch die spanische Regierung rechnet die Ratingagentur aber nicht. "Moody's geht nicht davon aus, dass die Zahlungsfähigkeit Spaniens bedroht ist, und das Basisszenario geht davon aus, dass die Regierung den EFSF nicht um Liquiditätshilfen bitten muss", erläuterten die Experten.

An den Märkten kam der Euro nach der Ankündigung spürbar unter Druck. Zum US-Dollar verlor er rund einen halben Cent und sank zeitweise unter 1,33 Dollar. Spanien gilt neben Griechenland, Irland und Portugal als eines der Sorgenkinder der Eurozone. Spaniens Wirtschaftskraft ist jedoch deutlich größer - sollte es Hilfen beantragen, würde damit eine neue Dimension erreicht.

Geld bleibt billig

Die US-Notenbank Fed hält an ihrer Politik des billigen Geldes fest. Der Leitzins bleibe bis auf weiteres auf einem Stand zwischen null und 0,25 Prozent, erklärte der Offenmarktausschuss der Fed nach seiner Sitzung in Washington. Die jüngsten Konjunkturdaten deuteten darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Erholung fortsetze. Sie sei derzeit aber noch "unzureichend", um die Arbeitslosenquote sinken zu lassen.

Die Fed gab zudem bekannt, den im Vormonat angekündigten Kauf von US-Staatsanleihen fortzusetzen. An dem anvisierten Volumen von 600 Milliarden Dollar werde sich nichts ändern. Mit der Flut frischen Geldes will die Fed der US-Konjunktur neuen Schwung geben. Das Inflationsrisiko wird weiterhin als gering eingestuft.

Kritiker, darunter auch Mitglieder der Notenbank, haben vor einem rasanten Anstieg der Teuerungsrate und Spekulationsblasen an den Anleihe- und Rohstoffmärkten gewarnt, nachdem die Fed Anfang November angekündigt hatte, weitere Staatsanleihen in Höhe von 600 Milliarden Dollar (knapp 430 Milliarden Euro) zu kaufen.

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