Finanzen kompakt:Hedgefonds-Legende sagt "Goodbye"

Der ehemalige Soros-Kompagnon Druckenmiller gibt nach drei Jahrzehnten auf. Außerdem: Barclays muss für unsaubere Geldtransfers büßen - das Wichtigste in Kürze.

Die US-Hedgefonds-Legende Stanley Druckenmiller verabschiedet sich nach 30 Jahren aus der Branche. Der frühere Partner des Milliardärs George Soros schließt seinen zwölf Milliarden Dollar schweren Fonds Duquesne Capital Management. In einem Schreiben an die Kunden äußerte sich der 57-Jährige enttäuscht über seine jüngsten Leistungen - sein Fonds hat in diesem Jahr mit Wertverlusten zu kämpfen.

FINANCIER SOROS AND FUND MANAGER DRUCKENMILLER AT PRESS CONFERENCE

Stanley Druckenmiller (l.), der lange mit dem Spekulanten George Soros (r.) zusammengearbeitet hat, verabschiedet sich. 

(Foto: REUTERS)

"Ich muss zudem einräumen, dass dieses Geschäft an den Märkten über einen solch langen Zeitraum auch persönlich mit hohen Kosten verbunden ist", erklärte Druckenmiller. Über seine Zukunftspläne sagte der Milliardär nichts. In den kommenden beiden Wochen will er diese mit Investoren besprechen.

Druckenmillers Fonds hat in keinem der 30 Jahre Verluste gemacht, im bisherigen Jahresverlauf hat er einem Sprecher zufolge aber gegen den Markttrend fünf Prozent an Wert verloren. Im Schnitt erbrachte Duquesne Capital den Investoren jährliche Renditen von 30 Prozent. In den vergangenen Jahren ist das Geschäft für die auf hochspekulative Deals fokussierten Hedgefonds indes deutlich schwieriger geworden.

Die Finanzkrise hat zu hohen Abflüssen bei den Fonds und den schlechtesten Renditen aller Zeiten geführt. "Auch wenn sich unsere Kunden 2008 und 2009 sicherlich über die positiven Ergebnisse in einem schwierigen Marktumfeld gefreut haben, war ich nicht erfreut über die Ergebnisse, da sie meinen internen langfristigen Standards nicht entsprachen", sagte der Investmentmanager, dessen Vermögen auf 3,5 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Druckenmiller war 2006 einer der Spitzenverdiener in der 1,6 Billionen Dollar schweren Hedgefonds-Branche. Die Manager der Fonds kassieren persönlich üblicherweise rund 20 Prozent der Gewinne. Bekannt geworden ist er Anfang der neunziger Jahren als Mitarbeiter von Soros, mit dem er eine Milliarde Dollar mit Wetten gegen das britische Pfund verdient hat.

Europas größter Versicherer Allianz darf Immobilien des Discounters Aldi-Süd übernehmen. Das Bundeskartellamt gab entsprechende Pläne des Münchner Konzerns nach kurzer Prüfung ohne Auflagen frei, wie die Wettbewerbshüter mitteilten.

Die Allianz hatte bestätigt, dass sie die Übernahme von Immobilien des Handelskonzerns prüft. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht. Zu Details hatte der Dax-Konzern keine Angaben gemacht. Die Allianz legt Milliardenbeträge in Immobilien an und will hier in den nächsten Jahren massiv investieren.

Zoff um die Gebühren

Im Streit um die Abhebegebühren an Geldautomaten fremder Institute lehnen die Sparkassen eine einheitliche Obergrenze weiter ab. Stattdessen fordert Bernd M. Fieseler, Vorstandsmitglied beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), "ein transparentes Entgeltsystem, bei dem der Kunde unmittelbar vor der Fremdabhebung erfährt, was diese Leistung kostet".Er gehe davon aus, dass sich Sparkassen, Banken und Volksbanken auf eine solche Lösung einigen können. Der Schritt werde zu Wettbewerb und "zu deutlich niedrigeren Preisen" führen.

Nach Kritik an horrenden Gebühren für fremde Kunden bei einigen Instituten hatte sich das Bundeskartellamt im Frühjahr eingeschaltet. Eine von der Kreditwirtschaft vorgeschlagene Maximalgebühr von fünf Euro pro Abhebung lehnte die Behörde Anfang Juli als zu hoch ab. Sie verlangte ein neues Konzept bis Ende August. Für Kunden, die nicht bei der Hausbank oder einer Partnerbank abheben, kostet eine Transaktion nach Angaben der Verbraucherzentralen bisher durchschnittlich sieben Euro.

Barclays muss Strafe zahlen

Die Barclays Bank muss blechen: Die britische Großbank muss 298 Millionen Dollar zahlen, weil sie Überweisungen aus Staaten angenommen hat, die von den USA mit Sanktionen belegt sind, darunter Iran, Kuba oder Libyen. Die Bank habe bewusst die Absender verschleiert, so der Vorwurf.

Barclays einigte sich mit der US-Justiz auf einen Vergleich, um das Verfahren beizulegen. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor. Ein Richter muss dem Vergleich noch zustimmen.

Barclays soll den Partnerbanken in den sanktionierten Staaten genaue Anweisungen gegeben haben, wie sie die Überweisungen zu tätigen hätten, damit sie in den USA nicht auffallen. Nach den Ermittlungen der US-Justiz sind in den Jahren 1995 bis 2006 insgesamt rund 500 Millionen Dollar auf diese Weise illegal durchs Land geflossen. Barclays ist nicht die erste Bank, die erwischt wird. Vorher musste schon die niederländische ABN Amro 500 Millionen Dollar zahlen, die Schweizer Credit Suisse 536 Millionen Dollar und die britische Lloyds Banking Group 350 Millionen Dollar.

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