Finanzen kompakt:"Diese Bank wird nicht umfallen"

HSH-Nordbank-Chef Nonnenmacher glaubt an die Stärke seines Instituts, die USA und Monaco tauschen Steuerdaten aus und das Preisniveau zeigt sich stabil - das Wichtigste in Kürze.

Die HSH-Nordbank will bis Oktober 2012 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Zugleich gebe es keine einseitigen Abfindungsangebote mehr, sagte HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher der Financial Times Deutschland. "Die Bank hat den Steuerzahler bislang noch keinen Cent gekostet", unterstrich der Vorstandschef. "Die HSH hat seit Ihrer Gründung über eine Milliarde Euro Steuern bezahlt und dreistellige Millionenbeträge an Dividenden ausgeschüttet."

Nonnenmacher zeigte sich überzeugt, dass die HSH auch in Zukunft den Steuerzahler nichts kosten werde. Nonnenmacher betonte: "Schauen Sie sich die UBS an, schauen sie sich die großen Banken in den USA an, die ihre Staatshilfe bereits weitgehend zurückgezahlt haben. Da hat der Steuerzahler am Ende sogar Gewinn gemacht und darauf arbeiten auch wir hin". Weiteres Geld brauche er nicht.

"Mit unserer Kernkapitalquote von rund zehn Prozent fühlen wir uns derzeit auch im Vergleich sehr wohl. Wir planen in 2011 wieder schwarze Zahlen auszuweisen und 2012 voll dividendenfähig zu sein." Im ersten Halbjahr 2009 war die Bank mit mehr als einer halben Milliarde Euro in die Verlustzone gerutscht. "Wir sind aktuell, aber auch planerisch über die nächsten Jahre durchfinanziert. Bis Ende 2012 werden wir die Anleihen, die wir bisher mit Bundesgarantie begeben haben, sukzessive zurückzahlen", sagte er. "Und aufs Kapital bezogen, das sage ich klipp und klar, wird die Bank über die nächsten Jahre kein weiteres benötigen. Diese Bank wird nicht umfallen."

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USA und Monaco tauschen Steuerdaten aus

Die USA und Monaco haben einen Vertrag über den Austausch von Steuerdaten geschlossen. Das Abkommen wurde jetzt unterzeichnet.

Der zuständige Regierungsbeauftragte für Außen- und Wirtschaftsbeziehungen von Monaco, Franck Biancheri sagte das Fürstentum wolle noch vor dem Weltfinanzgipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Pittsburgh im September weitere solche Steuerabkommen mit Österreich, Andorra und Katar schließen.

Monaco will mit den bilateralen Verträgen seine Streichung von der "Schwarzen Liste" der Steuerparadiese von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erreichen, auf der das Fürstentum seit Jahren steht. Bisher bestehen Steuerabkommen mit Frankreich, Belgien, Luxemburg und San Marino. _____________________________________________

Clearstream verstößt gegen EU-Wettbewerbsrecht

Die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream hat in der Vergangenheit ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht und damit gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen. Das urteilte das EU-Gericht erster Instanz am Mittwoch in dem Rechtsstreit um eine Entscheidung der EU Kommission aus dem Jahr 2004.

Die Kommission hatte Clearstream Banking Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vorgeworfen, aber keine Geldbuße verhängt. Clearstream habe sich geweigert, für den Konkurrenten Euroclear deutsche Namensaktien abzurechnen. Clearstream hatte dagegen geklagt.

(sueddeutsche.de/Reuters/gits/mel) _____________________________________________

Inflationsrate: null Prozent

Das Preisniveau in Deutschland ist auch nach endgültigen Berechnungen stabil. Die jährliche Inflationsrate habe null Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vormonat war das Preisniveau im Jahresvergleich noch um 0,5 Prozent gesunken. Auf Monatssicht erhöhten sich die Verbraucherpreise im August wie ursprünglich berechnet um 0,2 Prozent. Grund für die aktuelle Entwicklung ist dem Bundesamt zufolge vor allem der monatliche Preisanstieg bei Heizöl und Kraftstoffen. Auf Jahressicht gaben die Preise für Mineralölprodukte indes immer noch deutlich nach.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sank im August auf Jahressicht um 0,1 Prozent, nach minus 0,7 Prozent im Vormonat. Im Vergleich zum Vormonat stieg der HVPI im August um 0,3 Prozent. Auch hier war zuvor ein etwas höherer Wert ausgewiesen worden. Ökonomen hatten eine Bestätigung der Erstschätzung erwartet.

(sueddeutsche.de/dpa/gits/mel)

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