Finanzen kompakt:"Crocodile Dundee" am Steuerpranger

Der australische Fiskus verlangt Millionen von "Crocodile Dundee"-Darsteller Paul Hogan. Außerdem: Goldman-Manager machen Kasse und der Zuschuss des Bundes an die gesetzliche Rentenversicherung steigt - das Wichtigste in Kürze.

Der australische Schauspieler Paul Hogan (70), der mit dem Film "Crocodile Dundee" weltbekannt wurde, muss Millionen an Steuern nachzahlen. Das berichtete die Zeitung The Australian, die eigenen Angaben zufolge die Unterlagen gesehen hat.

Crocodile Dundee im Offshore-Dschungel

Paul Hogan, hier ein Bild aus dem Film "Crocodile Dundee in Los Angeles," hat Ärger mit dem Fiskus. Der Schauspieler soll Millionen nachzahlen.

(Foto: REUTERS)

Das Blatt schätzt die Summe, die die Behörden eintreiben wollen, auf bis zu 15 Millionen australische Dollar (gut zehn Millionen Euro). Hogan soll 37 Millionen Dollar am Fiskus vorbei auf ausländischen Konten deponiert haben. Er liegt deshalb seit Jahren mit den Steuerbehörden im Clinch. Seit drei Jahren wohnt er mit seiner Frau Linda Kozlowski, der Partnerin aus dem Film "Crocodile Dundee" von 1986, in den USA.

Goldman-Sachs-Manager machen Kasse

Mehrere Top-Manager der US-Großbank Goldman Sachs haben Aktienoptionen zu Geld gemacht und dabei Millionengewinne eingestrichen. Goldman-Chef Lloyd Blankfein löste mehr als 90.000 Optionen ein und machte einen Bruttogewinn von 6,1 Millionen Dollar (umgerechnet 4,8 Millionen Euro), wie aus veröffentlichten Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC hervorging.

Goldman-Präsident Gary Cohn machte einen Gewinn von knapp fünf Millionen Dollar, Finanzchef David Viniar kam auf ein Plus von 4,5 Millionen Dollar. Goldman zufolge wurden die Optionen im November 2000 gewährt und sollten diesen November verfallen.

Goldman Sachs ist die rentabelste Bank an der Wall Street. Im zweiten Quartal ließen eine Rekordbuße an die Börsenaufsicht und die britische Bonussteuer den Gewinn jedoch auf 453 Millionen Dollar einbrechen.

Rentenzuschuss des Bundes steigt auf Rekordhoch

Der Zuschuss des Bundes an die gesetzliche Rentenversicherung steigt in den kommenden Jahren auf immer neue Rekordwerte. Die Bild-Zeitung berichtete vorab aus ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums, im laufenden Jahr würden 80,8 Milliarden Euro an die Rentenkasse überwiesen. Das sei der bisher höchste erzielte Wert.

Für 2011 rechnet das Finanzministerium demnach mit einem Rückgang auf 80,1 Milliarden Euro, dann aber 2012 wieder mit einem Anstieg auf 80,9 Milliarden Euro. In den Jahren 2013 und 2014 erwarten die Ministeriumsbeamten der Bild zufolge noch Überweisungen an die Rentenversicherung von 81,6 Milliarden Euro und 82,7 Milliarden Euro.

Der Rentenexperte Bernd Raffelhüschen wies im Magazin Focus darauf hin, dass die Rentenkassen insgesamt die Finanzkrise gut überstanden hätten. Bis zum Jahr 2050 seien insgesamt Verluste von 200 Milliarden Euro zu erwarten. Das scheine zwar sehr viel zu sein, müsse aber im Verhältnis zum Gesamtvolumen der Altersrenten von 6,7 Billionen Euro gesehen werden. Raffelhüschen bezifferte gleichwohl die zu erwartende reale Leistungsminderung mit bis zu drei Prozent.

In der SPD-internen Debatte um die Rente mit 67 verteidigte Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier erneut im Grundsatz die bestehende Regelung. "Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist notwendig", sagte er dem Berliner Tagesspiegel. Steinmeier räumte allerdings ein, der Beginn der Einführung der Rente mit 67 könne nicht losgelöst von der Arbeitsmarktlage betrachtet werden. Eine Verschiebung der ersten Schritte zur Rente mit 67 sei daher eine "denkbare Möglichkeit".

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