Süddeutsche Zeitung

Finanzdienstleister:AWD erwägt feindliche Übernahme von MLP

AWD will MLP übernehmen, doch die Braut in spe ziert sich. Der Konzern droht mit dem Extremfall - einer feindlichen Übernahme.

Der Finanzdienstleister AWD will den Rivalen MLP kaufen - und zwar notfalls auch gegen dessen Willen. Eine entsprechende Ankündigung werde möglicherweise bereits am Donnerstag kommen, berichtete die Financial Times Deutschland unter Berufung auf AWD-Unternehmenskreise. "Bei den Versicherern gibt es eine Marktbereinigung, da liegt es nahe, das auch bei den Distributoren zu erwarten", zitierte die Zeitung aus den Kreisen.

"Intensive Gespräche" von AWD-Chef Carsten Maschmeyer mit MLP-Gründer und -Großaktionär Manfred Lautenschläger sowie MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg hätten offenbar nicht zu einem Durchbruch geführt, hieß es in dem Bericht.

MLP-Aktien profitieren von den Gerüchten

Lautenschläger hatte in den vergangenen Monaten immer einen Verkauf des von seiner Familie gehaltenen 29-prozentigen Anteils ausgeschlossen. Konkurrent AWD gehört seit Anfang 2008 zum Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life.

Offiziell will keiner der beiden Konzerne die Fusionsgerüchten kommentieren. Ein AWD-Sprecher in Hannover sagte, das Unternehmen nehme zu Marktgerüchten keine Stellung. Bei MLP in Wiesloch hieß es ebenfalls: "Gerüchte kommentieren wir nicht".

Eben jene Gerüchte um eine Übernahme des auf Akademiker spezialisierten Finanzdienstleisters MLP hatten dessen Aktien am Dienstag zeitweise um fast acht Prozent auf ein Ein-Jahres-Hoch von 13,05 Euro getrieben. Das Nachrichtenmagazin Focus hatte berichtet, Swiss Life wolle noch diese Woche ein "gewichtiges Projekt" bekanntgeben.

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sueddeutsche.de/Reuters/tob/mel
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