Finanz-Apps:Per Smartphone zum Vermögen

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Aktienkurse lassen sich per Smartphone bequem von unterwegs verfolgen.

(Foto: dpa)

Aktienkurse und attraktive Zinsangebote lassen sich schnell und einfach von unterwegs abrufen. Ein Überblick über die besten Apps rund ums Geld.

Von Felicitas Wilke

Geld gibt man nicht nur aus, wenn das Haushaltsbuch gerade feinsäuberlich auf dem Schreibtisch liegt. Und Wertpapiere möchten die meisten Anleger dann kaufen oder verkaufen, wenn sich an den Märkten etwas tut - und nicht erst nach Feierabend, wenn Zeit ist, den Bankberater anzurufen. Gut, dass sich mittlerweile viele finanzielle Angelegenheiten und Fragen jederzeit und überall mithilfe des Smartphones regeln lassen. Einige Apps, die den Alltag erleichtern:

Das Haushaltsbuch für unterwegs

Aktien, Anleihen oder Tagesgeld? Bevor Verbraucher entscheiden, wie sie ihr Geld anlegen, sollten sie erst überblicken, wie viel sie jeden Monat zur Seite legen und investieren können. Um das herauszufinden, kann ein Haushaltsplan helfen, der die Ausgaben und Einnahmen gegenüberstellt. "Jeder sollte ein Haushaltsbuch führen", rät Sylvia Groh von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wofür früher ein echtes Buch und ein Stift herhalten mussten, geht heute auch per App. Der Vorteil: Das Smartphone hat man meist dabei, wenn man Geld ausgibt, so lassen sich auch kleinere Beträge direkt eintragen. Manche Apps bieten Zusatzleistungen wie Tortendiagramme, die genau zeigen, wie viel Geld man wofür ausgegeben hat.

Groh zufolge sollten Verbraucher aber darauf achten, dass die Anwendung nicht auf sämtliche Bereiche des Smartphones zugreifen kann - zum Beispiel auf die Kontakte. Schließlich handle es sich bei den monatlichen Ausgaben um sensible Daten. Bedenkenlos verwenden kann man Groh zufolge beispielsweise den kostenlosen "VSB Haushaltsplaner". Ansonsten empfiehlt sie, nur solche Haushalts-Apps zu verwenden, die in der Datenschutzerklärung versichern, keine Daten an Dritte weiterzugeben.

Finanz-Nachhilfe auf dem Handy

Jeder, der schon ratlos einen Brief von der Bank in der Hand gehalten und nur die Hälfte der Fachbegriffe darin verstanden hat, weiß: Die Sprache an den Finanzmärkten kann einem schnell mal die Lust verderben, sich mit seinem Geld auseinanderzusetzen. Das Börsenlexikon der Deutschen Börse, das man über die Website und als App abrufen kann, verschafft Abhilfe. Es listet Finanzbegriffe von A wie Ad-Hoc-Publizität bis Z wie zyklische Branchen auf. Die Macher erklären die Bedeutung der Begriffe zwar sehr knapp, größtenteils aber verständlich.

Börsenkurse auf einen Blick

Auf den Finanzmärkten tut sich immer etwas. Da kann es nicht schaden, das Auf und Ab auch in der U-Bahn oder auf Reisen verfolgen zu können. Die kostenlose App des Finanzdienstleisters Onvista gibt einen guten Überblick über den aktuellen Stand von Aktienindizes wie dem Dax, MDax oder Dow Jones. Die einzelnen Werte sind in die derzeitigen Tops und Flops aufgeteilt, sodass Nutzer schnell erkennen können, wie es um ihre Aktien bestellt ist. Neben den Aktienindizes gibt es unter anderem auch Kennzahlen zu Anleihen, Fonds und Rohstoffen. Ein Musterdepot gibt Nutzern die Möglichkeit, ein Wertpapier-Portfolio mit Spielgeld aufzubauen.

Sehr technisch wirkt die App von Teletrader, auf deren Startseite einen die Werte von fast 50 Indizes zu erschlagen scheinen. Dennoch erfüllt die Anwendung ihren Zweck und enthält neben Informationen zu den Finanzmärkten auch noch einen Währungsrechner und ein Musterdepot. Außerdem praktisch: In die sogenannte Watchlist lassen sich die Werte eintragen, die einen besonders interessieren. So kann man die Entwicklung von Aktien der Deutschen Bank oder von Daimler auf einen Blick ablesen, ohne sich lange durch die App zu klicken. Ähnliche Angebote halten beispielsweise auch die Apps von Bloomberg oder der Börse Frankfurt bereit.

In Sekundenschnelle Aktien handeln

Zwar tätigen bislang nur sieben Prozent der Deutschen ihre Bankgeschäfte über das Smartphone, zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. Für die Zukunft können es sich der Umfrage zufolge aber 60 Prozent der Befragten vorstellen. Viele Banken haben schon mal vorgesorgt und ermöglichen ihren Kunden sowohl, von unterwegs Geld zu überweisen, als auch, mit Wertpapieren zu handeln.

Die Zeitschrift Finanztest prüfte im vergangenen Jahr einige Anwendungen. Die meisten erhielten die Note "befriedigend", weil insbesondere die Funktionen und Passwort- und Datenschutzbestimmungen zu wünschen übrig ließen. Vergleichsweise gut schnitten die Angebote der Sparkasse, der ING Diba und der Outbank ab. Damit die mobilen Bankgeschäfte möglichst sicher ablaufen, rät Sabine Petri von der Verbraucherzentrale NRW dringend davor ab, in öffentlichen W-LAN-Netzen Geld zu überweisen oder Wertpapiere zu kaufen.

Schneller Zinsvergleich

Verbraucher, die ihr Geld besonders sicher anlegen wollen, können mithilfe der kostenlosen App der FMH Finanzberatung die Zinskonditionen für Tagesgeld- und Festgeldkonten vergleichen. Die selbsterklärend aufgebaute Anwendung listet die jeweils günstigsten Tarife übersichtlich auf. Ein weiterer Klick gibt Details preis: zum Beispiel, ob das Angebot nur für Neukunden gilt oder ob die Ersparnisse durch die deutsche oder eine ausländische Einlagensicherung geschützt sind.

Neben dem Vergleich bietet die App ihren Nutzern auch noch einen Renditerechner und zeigt im Zinsverlauf die Entwicklung der vergangenen Jahre. Neben der FMH-App bietet beispielsweise auch die Anwendung des Online-Vergleichsportals Biallo einen Überblick zu den aktuell attraktivsten Zinsen.

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